Dtsch Med Wochenschr 2017; 142(24): 1832-1836
DOI: 10.1055/s-0043-106484
Klinischer Fortschritt
Nephrologie
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Primäre und sekundäre glomeruläre Erkrankungen – Update 2017

Primary and Secondary Glomerular Diseases – Update 2017
Urs Benck
1   V. Medizinische Klinik, UMM Universitätsmedizin Mannheim
,
Bernhard Banas
2   Abteilung für Nephrologie, Universitätsklinikum Regensburg
3   KfH-Nie Klinik für Innere Medizin II, Caritas-Krankenhaus St. Josef, Regensburg
4   KfH-Nierenzentrum, Regensburg
,
Rainer Birck
5   Praxis für Nieren- und Hochdruckerkrankungen, Lindau
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Publication Date:
05 December 2017 (online)

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IgA-Nephropathie Eine gezielt-enterale Budesonidgabe über 9 Monate verbessert die Proteinurie und stabilisiert die Nierenfunktion bei Patienten mit IgAN. Das gleiche gilt für eine orale Methylprednisolongabe über 6 – 8 Monate. Beide Studien zeigen relevante steroidassoziierte Nebenwirkungen, die Nutzen/Risiko-Bewertung einer Steroidbehandlung bei IgAN ist deshalb weiter unklar. B-Zell-Depletion durch Rituximab hat bei IgAN-Patienten keine positiven Effekte.

Membranöse Glomerulonephritis Humane Auto-Antikörper gegen das Podozytenprotein THSD7A können die Erkrankung klinisch und histologisch auslösen. Dies gilt äußerst wahrscheinlich analog für die häufigeren Phospholipase-A2-Rezeptor-Antikörper (PLA2R-Ak). Die pathogenetisch kausale Rolle dieser MGN-assoziierten Auto-Antikörper ist bewiesen. Eine erste randomisierte Phase 3-Studie ergab, dass Rituximab bei Patienten mit MGN im Vergleich zur supportiven Therapie höhere Proteinurie-definierte Remissionsraten erzielt. Ein positiver Effekt auf die Nierenfunktion wurde nicht gezeigt.