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DOI: 10.1055/s-0043-106790
Update – Interventionelle Kinderkardiologie
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
27. Oktober 2017 (online)


Die interventionelle Kinderkardiologie ist zunehmend in den Alltag der Klinikroutine integriert. Bei vielen Herzfehlern gehören interventionelle Verfahren mittlerweile zum Goldstandard. Dieser Beitrag stellt die derzeitigen Standardmethoden und häufigsten Einsatzgebiete der interventionellen Kinderkardiologie vor und geht auf deren aktuelle Limitationen sowie zukünftige Entwicklungen ein.
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Bei vielen Herzfehlern zählt die interventionelle Therapie mittlerweile zum Goldstandard. In größeren Zentren beinhalten ca. 60 – 80% der Herzkatheter-Untersuchungen Interventionen.
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Interventionelle ASD-Verschlüsse sind bis zu einem Durchmesser von 40 mm möglich. Limitierend sind die Länge des verbliebenen Randsaums zur optimalen Verankerung sowie die Gesamt-Septumlänge bezogen auf die Größe des notwendigen Schirmchens.
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VSDs sind derzeit lediglich in ausgewählten Fällen interventionell therapierbar. Die bei der Kompression des Ventrikelseptums auftretenden AV-Blockierungen gelten als wesentlichste Komplikation.
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PDAs lassen sich bereits ab einem Körpergewicht von ca. 2 – 2,5 kg katheterinterventionell erfolgreich behandeln. Einzelne Fälle mit einem Gewicht ab ca. 1 kg sind literaturbekannt. Mit den aktuell vorhandenen Materialien und Schleusengrößen wird bei kleinen Frühgeborenen noch der operative Verschluss über eine linkslaterale Thorakotomie bevorzugt.
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Der perkutane Pulmonalklappen-Ersatz stellt einen Meilenstein der interventionellen Kinderkardiologie dar. Aufgrund des relativ großen Implantationsbestecks (Schleusen, Implantationskatheter) werden perkutane Klappen erst ab einem Körpergewicht von ca. 20 – 30 kg implantiert. Neuere, verbesserte Systeme erlauben in Einzelfällen eine Implantation bereits ab 15 kg.
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Optional können Patienten, die interventionell nicht therapierbar sind, mittels Hybridverfahren aus operativen und interventionellen Techniken behandelt werden.