Klin Monbl Augenheilkd 2017; 234(08): 1035-1047
DOI: 10.1055/s-0043-106820
Augenheilkunde up2date

Phake Intraokularlinsen

Fritz H. Hengerer
,
Ina Conrad-Hengerer
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Zusammenfassung

Die Implantation von phaken Intraokularlinsen stellt eine etablierte Therapieform zur Korrektur von höhergradigen Ametropien bei Myopie und Hyperopie sowie kombinierten Refraktionszuständen mit Astigmatismen dar. Bei der Anwendung sind gewisse anatomische und refraktive Voraussetzungen zu beachten. Der Artikel beschreibt die aktuell gängigen Verfahren und Intraokularlinsensysteme unter besonderer Berücksichtigung der Möglichkeiten und Grenzen.

Abstract

Implanting phakic IOLs (PIOLs) in phakic eyes is regarded as an established option in refractive surgery for many years when treating high myopia, hyperopia or ametropia. Even for eyes which show a combination of refractive errors (including astigmatism) this can be an appropriate option. The surgery itself requires certain anatomical and refractive requirements, since, as with any intraocular procedure, there are different possibilities of complication depending on the chosen IOL. Therefore, any potential candidate for refractive surgery should be treated in accordance with the current recommendations of the German “Commission Refractive Surgery” (KRC) to achieve the best possible refractive outcome with maximum safety for patient and surgeon.

This article will present the current options for surgery and IOLs with special focus on possibilities and limitations.

Kernaussagen
  • Wichtige Kriterien bei der Auswahl der individuell am besten geeigneten pIOL betreffen insbesondere die jeweilige anatomische Situation des Vorderabschnitts.

  • Neben den anatomischen Gegebenheiten spielt die Pupillenweite bei der IOL-Auswahl immer eine entscheidende Rolle.

  • Bei kammerwinkelgestützten IOL-Modellen sollte auf die Anzahl und Form der Haptikkontaktstellen und die Verteilung der jeweiligen Druckkräfte im Kammerwinkel geachtet werden. Wie bei den irisfixierten Intraokularlinsen ist sowohl die zentrale als auch die peripher gemessene Vorderkammertiefe bei der Auswahl des Modells von wesentlicher Bedeutung.

  • Die KRC empfiehlt hierbei eine Mindesttiefe von 2,8 mm im Zentrum, ausgehend vom Endothel bis zur Vorderfläche der eigenen Linse, sowie eine Endothelzellzahl von mehr als 2000/mm2.

  • ICL-Auswahlkriterien beziehen nach sorgfältiger Auswertung der Vorderabschnittsdaten die jeweilige Wölbung der ICL sowie Optikdicke, Gesamtdurchmesser und Haptikgeometrie mit ein.

  • Bei refraktiv-chirurgischen Eingriffen ist eine sehr ausführliche Aufklärung über die Möglichkeiten und Risiken, ausgehend von der individuellen Situation, immer ein wesentlicher Bestandteil der Behandlung.



Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
09. Mai 2017 (online)

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