B&G Bewegungstherapie und Gesundheitssport 2017; 33(03): 119
DOI: 10.1055/s-0043-107607
Wissenschaft
Haug Verlag in Georg Thieme Verlag KG Stuttgart

Journal Club

S. Peters
Abteilung für Medizinische Psychologie, Medizinische Soziologie und Rehabilitationswissenschaften, Universität Würzburg
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Publication History

Publication Date:
12 June 2017 (online)

Die Effekte von „Cyber-Radfahren“ auf das Verhalten im Klassenzimmer bei Kindern mit Verhaltensstörungen

Originalpublikation

Bowling A, Slavet J, Miller DP, Haneuse S, Beardslee W, Davison K. Cybercycling effects on classroom behavior in children with behavioral health disorders: An RCT. Pediatrics. 2017; 139 (2), doi: 10.1542/peds.2016–1985

Zusammenfassung übersetzt aus dem Englischen von S. Peters

Hintergrund und Ziele

Körperliches Training steht in Verbindung mit verbesserter Kognition und verbessertem Verhalten bei Kindern in klinischen und experimentellen Settings. Diese translationale Studie überprüfte, ob ein aerobes Cybercycling, integriert in den Sportunterricht, zu Verbesserungen der verhaltensbezogenen Selbstregulation und der Arbeitsweise im Klassenzimmer bei Kindern mit geistigen Behinderungen führen würde, die eine therapeutische Tagesschule besuchen.


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Methoden

Verwendet wurde ein 14-wöchiges Crossover-Studiendesign. 103 Schüler wurden nach Klassenzimmern (k = 14) zufällig zugeteilt, das 7-wöchige aerobe Cybercycling Curriculum im Herbst 2014 oder Frühjahr 2015 zu bekommen. Während der Intervention verwendeten die Kinder die Fahrräder 2-mal pro Woche während der 30- bis 40-minütigen Sportstunden. Während der Kontrollperiode nahmen die Kinder am Standard-Sportunterricht teil. Eine logistische Regression mit gemischten Effekten wurde verwendet, um die Beziehungen zwischen der Interventionsteilnahme und klinischen Schwellen der Verhaltensoutcomes zu bestimmen und dabei sowohl individuellen wie auch Klassenzimmer-bezogenen Effekten Rechnung zu tragen.


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Ergebnisse

Bei den Kindern, die an der Intervention teilnahmen, bestanden um 32–51 % geringere Wahrscheinlichkeiten auf niedrige Selbstregulation und Zeiten außerhalb der Klasse zu Disziplinarzwecken, die das Lernen behindern; dieses Ergebnis ist sowohl klinisch als auch statistisch signifikant. Die Effekte waren deutlich höher an Tagen, an denen die Kinder das aerobe Training durchführten, aber es gab auch Carry-over-Effekte.


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Schlussfolgerungen

Sportunterricht mit aerobem Cybercycling zeigt sich vielversprechend, die Selbstregulation und die Arbeitsweise im Klassenzimmer bei Kindern mit komplexen verhaltensbezogenen Gesundheitsstörungen zu verbessern. Diese schulbasierte Trainingsintervention könnte die verhaltensbezogene Gesundheit von Kindern deutlich verbessern, ohne die Belastung der Eltern oder die Gesundheitskosten zu erhöhen oder schulische Stundenpläne zu unterbrechen.


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