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DOI: 10.1055/s-0043-109043
Notfallbehandlung von Beckenverletzungen
Emergency Treatment of Pelvic InjuriesPublication History
Publication Date:
22 June 2017 (online)


Zusammenfassung
Schwere Verletzungen des Beckens gehen mit einer hohen Letalitätsrate einher, bedingt durch einen hohen Blutverlust. Deshalb sollten alle Patienten mit einem relevanten Traumamechanismus, äußeren Verletzungszeichen sowie Schmerzen im Beckenbereich bereits präklinisch mit einer Beckenschlinge versorgt werden. In diesem Beitrag wird die Durchführung einer suffizienten Blutungskontrolle in der Präklinik- und Schockraumphase dargestellt.
Abstract
Severe pelvic injuries are associated with a high mortality rate, due to severe haemorrhage. The risk of pelvic injury rises with injury severity. Especially patients with high velocity road traffic collisions, pedestrian and (motor)cycle collisions, falls from heights, run-over injuries and blast injuries are at risk. Therefore all patients with a mechanism of injury suggestive of pelvic injury, signs of injury or pain in the pelvic region should be treated with a pelvic binder on scene. Therefore there is no need for a low-sensitive manual stability check of the pelvis.
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Schwere Beckenverletzungen gehen mit einer hohen Mortalitätsrate einher.
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Für Diagnostik und Therapie einer möglichen instabilen Beckenfraktur soll das KISS-Schema verwendet werden.
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Eine Stabilitätsprüfung kann aufgrund der niedrigen Sensitivität nicht empfohlen werden.
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Regelmäßiges Training ist notwendig, um eine falsche (meist zu hohe) Anlage der Beckenschlinge zu vermeiden.
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Ergänzend muss eine Therapie des hämorrhagischen Schockes (Volumengabe usw.) und der traumainduzierten Koagulopathie (Tranexamsäure, Wärmeerhalt usw.) stattfinden.
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Falls präklinisch noch nicht erfolgt, muss innerklinisch schnellstmöglich eine Beckenstabilisierung mittels Beckenschlinge, Fixateur externe oder Beckenzwinge erfolgen.
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Bei persistierender Blutung muss eine chirurgische Blutstillung oder arterielle Mikroembolisation erfolgen.