Psychiatr Prax 2017; 44(07): 421-422
DOI: 10.1055/s-0043-112424
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© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Kinder- und Jugendpsychiatrie im Nationalsozialismus und in der Nachkriegszeit

Rezensent(en):
Tilman Steinert
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Publikationsdatum:
05. Oktober 2017 (online)

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Die Kinder- und Jugendpsychiatrie ist ein relativ junges Fach. 1940 wurde die „Deutsche Gesellschaft für Kinderpsychiatrie und Heilpädagogik“ (DGKH) gegründet, 1950 erfolgte eine Neugründung als „Verein für Jugendpsychiatrie, Heilpädagogik und Jugendpsychologie“, 1951 umbenannt in „Deutsche Vereinigung für Jugendpsychiatrie“ (DVJ). Die Verselbstständigung des Fachs erfolgte damit in dem prekären Umfeld der beginnenden Ermordung psychisch Kranker, unter ihnen speziell auch Kinder und Jugendliche, in der Zeit des Nationalsozialismus, eingebettet in die Debatten um Zwangssterilisation, ärztliche Mitwirkung an „Euthanasie“ und auch die nationalsozialistischen Ideologien bezüglich Erziehung, Auslese und Eliteförderung.