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DOI: 10.1055/s-0043-117063
Intraoperative Gabe von Dexmedetomidin verhindert postoperatives Delir nicht
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
09. März 2018 (online)
Das postoperative Delir betrifft mit einer Inzidenz von 10 – 60 % vor allem ältere Patienten. Sowohl Delir als auch postoperatives kognitives Defizit (POCD) verlängern den Krankenhausaufenthalt und verhindern oft die Rückkehr in das präoperativ gewohnte Umfeld. Diese Studie untersucht, ob eine frühe intraoperative Infusion des alpha-2-adrenergen Agonisten Dexmedetomidin die Inzidenz von postoperativem Delir und POCD verringern kann.
Die Studie von Deiner et al. zeigt, dass Dexmedetomidin weder die Inzidenz eines postoperativen Delir senkt, noch einen positiven Effekt auf die kognitiven Fähigkeiten älterer Patienten bewirkt. Dies könnte nach Ansicht der Autoren mit der kurzen Wirkdauer des Medikaments zusammenhängen. Die Grundannahmen der Studie, wie die Voraussetzung einer Delirinzidenz von 60 % oder die Reduktion der Delirinzidenz durch Dexmedetomidin um 50%, sowie die Ausführung der Studie lassen aber Zweifel an der Validität der Ergebnisse aufkommen.