Zahnmedizin up2date 2017; 11(05): 511-527
DOI: 10.1055/s-0043-117467
Kieferorthopädie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Der Zusammenhang von Kieferorthopädie und Sprechauffälligkeiten

Sandra Riemekasten
,
Birke Peter
,
Michael Fuchs
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
19. Oktober 2017 (online)

Eine regelmäßige Kontrolle der Gebissentwicklung in den Phasen des Milch- und Wechselgebisses sowie der rechtzeitige Beginn einer erforderlichen kieferorthopädischen Therapie sollten bei jedem Kind routinemäßig vorgesehen werden. Nicht selten werden im Zuge dessen zusätzliche Störungen im orofazialen Bereich festgestellt. Besonderes Augenmerk ist dabei auf myofunktionelle Störungen, die Sprachentwicklung, die Stimme sowie auf Haltung und das Schlucken zu legen.

Kernaussagen
  • Bei jedem Kind sollte eine regelmäßige Kontrolle der Gebissentwicklung in den Phasen des Milch- und Wechselgebisses sowie ggf. der rechtzeitige Beginn einer erforderlichen kieferorthopädischen Therapie erfolgen.

  • Bei Auffälligkeiten der Sprachentwicklung oder Lautbildung ist eine Untersuchung und ggf. Therapie durch Phoniater und Pädaudiologe, HNO-Arzt und/oder Logopäden ratsam.

  • Im Rahmen der Heilmittelverordnung (2017) ist eine Sprech- und Sprachtherapie durch den Zahnarzt bei Störungen des Sprechens, Schluckens oder bei orofazialen Funktionsstörungen möglich.

  • Je nach Schweregrad der Anomalie ist ein interdisziplinäres Behandlungskonzept notwendig, um ein optimales Behandlungsergebnis zu erreichen und zu stabilisieren.