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DOI: 10.1055/s-0043-117848
Der Lingualbogen
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
28. September 2017 (online)
Einführung
Der Lingualbogen, erstmals 1904 durch Lourie beschrieben [1], kann sowohl eigenständig als auch in Verbindung mit einer Multibandapparatur angewendet werden. In Fällen, in denen durchgängige Drähte in Brackets unerwünschte Nebenwirkungen verursachen, kann der Lingualbogen Vorteile bieten. So vermindert die große Drahtlänge entlang des Unterkieferbogens die Federrate, sodass Kräfte und Drehmomente konstanter und vorhersagbarer sind [2].
Der Lingualbogen findet oft als passives Gerät Anwendung:
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im Wechselgebiss: Schutz vor Stützzoneneinbruch durch Erhalt des Leeway-Spaces und Vermeidung von Zahnkippungen
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zusätzliche Verankerung
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Beseitigung einer Zungenfehllage durch Anlöten von Dornen
Darüber hinaus kann der Lingualbogen bei entsprechender Aktivierung für die Bewegung einzelner Zähne oder Zahngruppen genutzt werden:
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Derotation der Molaren
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Molarenmesialisierung bzw. -distalisierung
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uni- oder bilaterale Kompression bzw. Expansion
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Torquekontrolle
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Protrusion der Unterkieferfrontzähne [3]
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Literatur
- 1 Dewey M. The use of the lingual arch in the treatment of malocclusion as used by Dr. Lloyd S. Lourie. Int J Orthod. 1916; II: 648-661
- 2 Mershon JV. The removable lingual arch as an appliance for the treatment of malocclusion of the teeth. Int J Orthod. 1918; IV: 578-587
- 3 Brennan MM, Gianelly AA. The use of the lingual arch in the mixed dentition to resolve incisor crowding. Am J Orthod Dentofacial Orthop. 2000; 117: 81-85
- 4 Burstone CJ. Precision lingual arches – Active applications. J Clin Orthod 1989; 23: 101-109
- 5 Rebellato J. Two-couple orthodontic appliance systems: transpalatal arches. Semin Orthod 1995; 1: 44-54
- 6 Ingervall B, Göllner P, Gebauer U. et al. A clinical investigation of the correction of unilateral first molar crossbite with a transpalatal arch. Am J Orthod Dentofacial Orthop. 1995; 107: 418-425