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DOI: 10.1055/s-0043-117874
Klassenwiederholung wegen Hörschwäche
Publication History
Publication Date:
19 March 2018 (online)
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Keiner stellt in Frage, dass sich ein leichter Hörverlust, wenn unbehandelt, irgendwann schlecht auf die Lernfähigkeit und Schullaufbahn auswirkt. Das Hören wird mit der Zeit verlernt. Bis zu welchem Grad eine Hörminderung durch Anstrengung noch kompensiert werden kann, bzw. ab welchem Grad hiervon die Schulleistung signifikant nachlässt, ist nach wie vor unbekannt. Als Ursache für den Einbruch in den schulischen Leistungen wird sie in der Regel erst in Betracht gezogen, wenn die Schulleistungen bereits zu wünschen übrig lassen oder eine Klassenwiederholung droht. Selbst dann glaubt man lieber daran, dass Kinder nicht zuhören wollen.
Klassenwiederholung verursacht immense Kosten. Klassenwiederholung aufgrund von Schwerhörigkeit kann man durch Hörhilfen und Förderung vermeiden. Vorausgesetzt, das Hörproblem wird rechtzeitig erkannt. Während der mittlere und erhebliche Hörverlust leicht festzustellen ist, müssen die Lehrer in Regelschulen heutzutage auf den Umgang mit Kindern mit vorübergehenden Hörproblemen und leichtem Hörverlust vorbereitet sein. Eine schulbegleitende Förderung könnte hilfreich sein, die Versetzung betroffener Kinder zu ermöglichen. Eine jährliche ärztliche Überwachung der Kinder mit schlechten Noten mit dem Anspruch, Probleme früher und besser zu erkennen und vermeiden zu können, würde die Lehrer entlasten. Ebenso die Aufklärung über die Gefahren von Lärm und lärmvorbeugende Maßnahmen.