Zeitschrift für Palliativmedizin 2017; 18(06): 319-327
DOI: 10.1055/s-0043-118234
Originalarbeit
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Kosten der spezialisierten Palliativversorgung – eine Analyse aus Perspektive der Kostenträger

Costs of Specialized Palliative Care – An Analysis from the Perspective of a Social Health Insurance
Anne Enderlein
1   Lehrstuhl für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Gesundheitsmanagement, Universität Greifswald
,
Andreas Jülich
2   Abteilung für Palliativmedizin, Universitätsmedizin Greifswald
,
Caroline Schindler
2   Abteilung für Palliativmedizin, Universitätsmedizin Greifswald
,
Steffen Fleßa
1   Lehrstuhl für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Gesundheitsmanagement, Universität Greifswald
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Publication Date:
24 October 2017 (online)

Zusammenfassung

Die Palliativmedizin wird aufgrund des demografischen Wandels und des medizinisch-technischen Fortschritts an Bedeutung zunehmen. Es ist daher zu erwarten, dass auch die Kosten für die Palliativmedizin steigen werden, jedoch liegen bislang keine wissenschaftlichen Erkenntnisse über die Höhe der Ausgaben für Palliativversorgung für unterschiedliche Leistungsträger vor. Dies ist problematisch, da insbesondere die Kenntnis der Kosten der Kostenträger (Krankenkassen) die Grundlage für die optimale Ressourcenallokation und damit die Verbesserung der Versorgung darstellt. Die vorliegende Arbeit möchte hierzu einen Beitrag aus Perspektive der Kostenträger leisten. Mittels einer Sekundärdatenanalyse erfolgte die Ermittlung der Kosten aus der Sicht der GKV der spezialisierten Palliativversorgung in Greifswald sowohl im ambulanten als auch im stationären Bereich. Die gesamten Kosten beliefen sich auf 3 409 468,78 Euro bei 12 560 Patientenbetreuungstagen. Die täglichen Kosten von Patienten, die nur auf der Palliativstation behandelt wurden, betrugen 457,94 Euro, im Hospiz 155,11 Euro sowie in der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung 74,51 Euro. Kosten für Patienten, die während eines stationären Aufenthaltes sowohl auf anderen Stationen des Klinikums und auf der Palliativstation behandelt wurden, betrugen 888,06 Euro. Ein Vergleich der Kosten untereinander ist nicht unproblematisch, da die Versorgungsschwerpunkte der Einrichtungen unterschiedlich ausgerichtet sind, sie stellen jedoch die Grundlage für eine Budgetanalyse dar.

Abstract

Due to the change in the demographic structure and the ongoing medical-technological progress the palliative care will gain even more importance. This is likely to induce raising costs but little is known about the expenditure of funders for palliative health care. This is problematic as the knowledge of costs is the foundation of resource allocation and improvement of structures of care. This article will make a contribution to this topic from the perspective of the funders. By analyzing secondary data this study identifies the costs of specific palliative care of inpatient and outpatient care.

The aggregated costs amount to 3,409,468.78 Euro with a total residence time of 12,560 days.

The daily costs account to 888.06 Euro for the palliative care unit, 155.11 Euro in a hospice and 74.51 Euro at the SAPV. A comparison of cost among these health facilities is difficult, as the focus of care varies between them. However, they are a starting-point of any budget analysis.