Krankenhaushygiene up2date 2018; 13(02): 203-221
DOI: 10.1055/s-0043-118470
Qualitätsmanagement, Surveillance
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Ausbrüche infektiöser Erkrankungen im Krankenhaus – ein Ratgeber

Rasmus Leistner
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Publication Date:
29 June 2018 (online)

Ausbruchsuntersuchungen sind sehr unterschiedlich im Ablauf und u. a. abhängig vom Verbreitungsmechanismus. Mit zunehmender Erfahrung fällt es leichter, das Gefährdungspotenzial zu beurteilen und Kontrollmaßnahmen wie auch Ausbruchsuntersuchung so gering wie möglich, aber so umfassend wie nötig zu gestalten. Dieser Beitrag stellt die Grundlagen und das Handwerkszeug im Umgang mit Ausbrüchen infektiöser Erkrankungen im Krankenhaus dar.

Kernaussagen
  • Ausbrüche übertragbarer Krankheiten in Gesundheitseinrichtungen sind eine Gefahr für die dort behandelten Patienten und das medizinische Personal und bergen das Risiko eines langfristigen Imageverlusts des betroffenen Krankenhauses.

  • Ausbruchswarnsysteme für Krankenhäuser sind essenziell für eine effektive Krankenhaushygiene.

  • Es ist sinnvoll, ein systematisches Procedere einer Ausbruchsaufklärung zu durchlaufen, dessen Herzstück eine sogenannte Linelist darstellen sollte.

  • Durch sinnvolle und pragmatische Maßnahmen können Ausbrüche i. d. R. schnell kontrolliert werden. Erst nach Beurteilung der Gesamtsituation auf Basis des verbleibenden Ausbruchs- oder Infektionsrisikos kann ein Ausbruch für beendet erklärt werden.

  • Ein Ausbruch in der eigenen Einrichtung bietet die Möglichkeit, diese „teaching opportunity“ zu nutzen: Mittels langfristiger Maßnahmen kann die Versorgung der Patienten damit verbessert und wichtige Präventionsmaßnahmen können wesentlich leichter als sonst in den Abteilungen implementiert werden.