Gesundheitswesen 2017; 79(11): 910-912
DOI: 10.1055/s-0043-118530
Kurzmitteilung/Kasuistik
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Globalisierung und Public Health

Ergebnisse der AG 3 des Zukunftsforums Public Health, Berlin 2016Global Public HealthResults of the Working Group 3 of the Forum Future Public Health, Berlin 2016
Oliver Razum
1   Fakultät für Gesundheitswissenschaften, Universität Bielefeld, Bielefeld
,
Hajo Zeeb
2   Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie, Abt. Prävention und Evaluation, Bremen; und Fachbereich Human- und Gesundheitswissenschaften, Universität Bremen
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
25. Oktober 2017 (online)

Zusammenfassung

Im Zeitalter der Globalisierung sind die wenigsten Gesundheitsprobleme nur „lokal“ in ihrer Entstehung. Übertragbare Erkrankungen und der Klimawandel machen nicht an den Grenzen von Nationalstaaten halt und lassen sich daher auch nicht wirksam nur innerhalb eines Landes kontrollieren. Aber auch Verhaltensweisen wie Rauchen und Ernährung, die sich auf die Gesundheit auswirken, werden im Zuge der Globalisierung durch internationale Unternehmen und überstaatliche Politiken beeinflusst. Dementsprechend muss auch Public-Health-Strategien und Maßnahmen entwickeln, die nicht nur innerhalb eines Nationalstaats ansetzen und wirken. Vielmehr ist auch für Public Health in Deutschland heute eine Global-Public-Health-Perspektive unverzichtbar.

Abstract

In the age of globalization, few health issues remain “local”. For example, neither infectious diseases nor climate change stop at national borders, and hence cannot be controlled only within the nation state. The same applies to smoking and nutritional behaviors that affect health and are influenced by multinational companies and transnational policies. Therefore, public health needs to develop strategies and interventions that are not restricted to the nation state alone. This also applies to public health in Germany that needs a stronger global health perspective.

 
  • Literatur

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