Orthopädie und Unfallchirurgie up2date 2018; 13(03): 255-270
DOI: 10.1055/s-0043-119838
Pädiatrische Orthopädie und Unfallchirurgie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Der kongenitale Klumpfuß

Martin Ruppert
,
Bettina Westhoff
,
Rüdiger Krauspe
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Publication Date:
29 May 2018 (online)

Im letzten Jahrzehnt wurde die Behandlung des Klumpfußes durch die Etablierung des sog. Ponseti-Konzepts revolutioniert; dieses Therapieverfahren gilt nun als „State of the Art“. Aufwendige Operationen mit einem ausgedehnten peritalaren Release sind heute wesentlich seltener indiziert. Im Beitrag werden die Pathoanatomie, das aktuelle Behandlungskonzept sowie mögliche Pitfalls der Behandlung ausführlich beschrieben.

Kernaussagen
  • In den vergangenen 15 Jahren hat sich das Ponseti-Konzept zum Goldstandard in der Therapie des kongenitalen Klumpfußes etabliert. Hierbei handelt es sich, bei korrekter Durchführung, um eine relativ einfache und effiziente Methode.

  • Typische Fehlerquellen der inkorrekten Durchführung sind der Schaukelfuß und die unvollständige Redression des subtalaren Gelenkkomplexes bei unsachgemäß durchgeführter Redression.

  • Ein Klumpfuß wird nie ein „ganz normaler Fuß“. Typische und wenig beeinflussbare Residuen sind

    • die Klumpfußwade,

    • Konturveränderungen insbesondere am Rückfuß,

    • ein relativ kleiner Fuß.

  • Im Falle eines Rezidivs/Residuums kann die Ponseti-Methode bis ins Kleinkindalter, ggf. mehrfach, wiederholt werden.

  • Typische Ursache für ein Rezidiv ist die Non-Compliance der Orthesentherapie.

  • Die Kinder sollten bis zu deren Abschluss mit 5 Jahren in mindestens 6-monatlichen Abständen klinisch kontrolliert werden.