Krankenhaushygiene up2date 2018; 13(02): 227-246
DOI: 10.1055/s-0043-119867
Qualitätsmanagement, Surveillance
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Surveillance von Infektionserregern am Beispiel der Erregersurveillance im KISS

Friederike Maechler
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Publication Date:
29 June 2018 (online)

Die weltweite Zunahme von multiresistenten Erregern (MRE) unter Patienten in Krankenhäusern und in der Allgemeinbevölkerung ist besorgniserregend. Surveillance trägt dazu bei, die Häufigkeit von Infektionserregern im eigenen Krankenhaus festzustellen, diese im zeitlichen Verlauf zu interpretieren und mit anderen Krankenhäusern zu vergleichen. Dann können gezielte Maßnahmen zur Infektionsprävention und zur Reduktion von Erregerübertragungen ergriffen werden.

Kernaussagen
  • Ziel einer Surveillance ist, das endemische Niveau von MRE (multiresistenter Erreger) festzustellen, Häufungen zu erkennen und das anschließende Qualitätsmanagement zu überwachen.

  • Die Aufzeichnung und Bewertung von Krankheitserregern mit speziellen Resistenzen ist im Infektionsschutzgesetz gefordert.

  • Methode und Umfang der Surveillance müssen der spezifischen Fragestellung und den verfügbaren Ressourcen angepasst werden.

  • Die Surveillance muss von geschultem Personal mit infektiologischen und epidemiologischen Kenntnissen durchgeführt werden.

  • Um die Daten für die Erkennung von Ausbrüchen zu nutzen, ist es notwendig, dass die Dokumentation und Interpretation der mikrobiologischen Untersuchungen möglichst zeitnah nach der Befundung, also nahezu simultan zur klinischen Patientenversorgung erfolgt.

  • Daten zur Häufigkeit von MRE müssen nach einheitlicher Methodik erfasst und mittels standardisierter Kenndaten verglichen werden.

  • Häufigkeiten von MRE sollten immer unter Berücksichtigung des Screeningumfangs bewertet werden.