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DOI: 10.1055/s-0043-119890
Das Herz des Mannes aus dem Eis. Ein paleoradiologischer Fall
Publication History
11 July 2017
11 September 2017
Publication Date:
03 November 2017 (online)
Einleitung
Mit der berühmten Gletschermumie Ötzi, die 1991 entdeckt wurde und im Südtiroler Archäologiemuseum in Bozen konserviert wird, beschäftigte man sich in zahlreichen Fachbereichen der Wissenschaft und Forschung [Seidler et al. Science 1992; 455: 528]. In unserem Krankenhaus wurden zwischen 2001 und 2013 drei CT-Untersuchungen durchgeführt, vor allem um den Konservierungsstatus zu überprüfen.
Bei der letzten CT-Kontrolle gelang es Dank der technologischen Neuerungen mit dem weiten Gantry-Durchmesser (78 cm, Siemens Somatom Definition Flash, Erlangen, Deutschland) erstmals, die Mumie in einem Durchlauf vom Kopf bis zu den Füßen durch die Gantry zu fahren, und zwar trotz der im gefrorenen Zustand ungünstigen Körperhaltung mit dem quer über den oberen Teil der Brust nach rechts gebogenen linken Arm und dem abduzierten rechten Arm.
So erhielten wir erstmals einen lückenlosen Datensatz der zentralen Thoraxregion und der distalen Segmente der oberen Extremitäten, die neue Erkenntnisse zum Gesundheitszustand des Mannes aus dem Eis zuließen.
Die Untersuchungsparameter sind aus der [Tab. 1] ersichtlich. Die Auswertung der Bilder in 1,5 mm bzw. 1 mm Schichtdicke erfolgte durch zwei Radiologen unabhängig voneinander auf einer Siemens Konsole mit Software syngo.via (VA11B und Folgeversionen) und auf einem PC mit Betriebssystem Macintosh mit dem Bildverarbeitungsprogramm Osirix 64 Bit.