Endo-Praxis 2017; 33(04): 157
DOI: 10.1055/s-0043-120206
Editorial
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Das intestinale Mikrobiom – ein moderner Tausendsassa

R. Duchmann
1   Medizinischen Klinik, Hospital zum heiligen Geist GmbH, Frankfurt/Main
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Publication Date:
17 October 2017 (online)

Nach Sigmund Freud lernen wir bereits in der analen Phase, also im Alter von ca. 2 – 3 Jahren, dass unsere Ausscheidungsprodukte negativ zu bewerten sind. Viele Jahre später, als Endoskopiker, erinnert man sich hieran aus anderer Perspektive, ist doch ein sauberer Darm mit freiem Blick auf die Schleimhaut Voraussetzung für jede aussagekräftige Endoskopie und alles hier Störende eben hinderlich.

In diesem Zusammenhang hat sich manchem von Ihnen vielleicht auch schon die Frage gestellt, ob denn die menschlichen Ausscheidungsprodukte in der Tat nur zur Ausscheidung von nicht weiter Verwertbarem dienen oder ob es vielleicht auch anderweitig Gutes im Schlechten gibt. Vor dem Hintergrund, dass das Gewicht von Kot zu ca. 50 % aus Bakterien besteht vor allem auch die Frage, wozu all die Bakterien?