Orthopädie und Unfallchirurgie up2date 2018; 13(01): 11-15
DOI: 10.1055/s-0043-121166
SOP / Arbeitsablauf
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

SOP Führung einer Knochenbank

Maik Stiehler
,
Stefan Zwingenberger
,
Ursula Dietrich
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Publication Date:
02 February 2018 (online)

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Einleitung

Die Behandlung angeborener oder erworbener Knochendefekte, z. B. im Rahmen periprothetischer Osteolysen, tumor- und infektionsbedingter Knochendefekte und Pseudarthrosen, erfordert in zunehmendem Maße den Einsatz von Knochentransplantaten.

Der überlegene Behandlungsstandard ist die autologe Knochentransplantation, bei der Knochenvorläuferzellen, osteogene Proteine (Wachstumsfaktoren, Zytokine) und ein Gerüstmaterial am Defektort bereitgestellt werden. Die Verfügbarkeit autologen Knochenmaterials ist jedoch begrenzt und die Gewinnung desselben mit Komorbiditäten (Nervenverletzung, Nachblutung, Schmerzen, Fraktur) assoziiert.

Prozessierte xenogene Knochentransplantate und synthetisch hergestellte Knochenersatzmaterialien sind aufgrund der Risiken einer möglichen Übertragung infektiöser Pathogene und des Transplantatversagens als Folge einer ungenügenden Osteointegration weniger attraktiv, sodass regelmäßig auf allogene Knochentransplantate zurückgegriffen wird [13].

In diesem Kapitel werden einerseits die rechtlichen Grundlagen und unterschiedlichen Formen des Knochenbankings erläutert. Darüber hinaus soll ein Überblick über die erforderliche Implementierung von SOPs zur Schaffung eines Qualitätsmanagementsystems im Rahmen des Genehmigungsverfahrens einer Knochenbank gegeben werden.