Augenheilkunde up2date 2018; 8(01): 83-94
DOI: 10.1055/s-0043-121486
Kinder- und Neuroophthalmologie, Strabismus
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Nicht organische Sehstörungen

Non-organic Visual Loss
Heimo Steffen
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Publication Date:
02 March 2018 (online)

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Zusammenfassung

Nicht organische Sehstörungen sind in der augenärztlichen Praxis eine häufige Herausforderung. Im Kindesalter ist die häufigste Störung eine beidseits unklare Visusreduktion, im Erwachsenenalter eher eine einseitige Sehstörung. Dieser Beitrag soll den Augenarzt für Patienten mit nicht organischer Sehstörung sensibilisieren und einen Überblick über diagnostische Strategien bei Patienten mit dieser vermuteten Diagnose geben.

Abstract

Non-organic visual loss is a frequent challenge in ophthalmic practice. In children most patients are prepubertal females. The most frequent manifestation in this age-group is a bilateral unexplained decrease of visual acuity. In adulthood patients often indicate a degree of visual loss after an accident or a disease – that could not be explained by the eye condition alone. Non-organic visual loss may be frustrating for both, patients and physicians. The aim of the present article is to sensitize ophthalmologists to this condition and to provide a diagnostic frame and strategy how to manage patients with such a diagnosis.

Kernaussagen
  • Nicht organische Sehstörungen sind in der augenärztlichen Praxis häufig.

  • Im Kindesalter sind präpubertäre Mädchen dreimal häufiger betroffen als Jungen.

  • Häufigste Manifestation bei Kindern ist eine beidseitige Visusreduktion, gefolgt von einer beidseitigen konzentrischen Gesichtsfeldeinengung.

  • Im Erwachsenenalter ist die Sehstörung entweder ein- oder beidseitig.

  • Auslösende Faktoren können ein psychosoziales oder organisches Trauma sein. Angststörungen, Depressionen und Lernstörungen gelten als typische Risikofaktoren.

  • Patienten mit nicht organischer Sehstörung müssen regelmäßig nachuntersucht werden.