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DOI: 10.1055/s-0043-121769
Enukleationsresektion und organerhaltende Nierentumorchirurgie
Subject Editor: Wissenschaftlich verantwortlich gemäß Zertifizierungsbestimmungen für diesen Beitrag ist Prof. Dr. med. habil. Frank Steinbach, Dresden
Publication History
Publication Date:
01 February 2018 (online)


Einleitung
Zahlreiche retrospektive Studien konnten zwischen der organerhaltenden Chirurgie kleiner Nierentumoren und der radikalen Nephrektomie keinen Unterschied hinsichtlich der tumorspezifischen Überlebensraten nachweisen. In einer prospektiven, multizentrischen Studie konnten mit der organerhaltenden und radikalen Tumorchirurgie exzellente onkologische Resultate erzielt werden. Beide Verfahren werden heutzutage als onkologisch äquieffektiv bei Tumoren bis zum Stadium T1b angesehen. Die organerhaltende Nierentumorchirurgie ist jedoch mit einem signifikant geringeren Risiko der Entwicklung einer chronischen Niereninsuffizienz mit sekundären kardiovaskulären Komplikationen verbunden. In den aktuellen EAU-Guidelines und der S3-Leitlinie Nierenzellkarzinom wird die organerhaltende Nierentumorchirurgie – wenn immer technisch möglich – der radikalen Nephrektomie vorgezogen. Im klinischen Alltag wird die Entscheidung Organerhalt oder radikale Nephrektomie durch Patientenfaktoren wie Komorbidität, Nierenfunktion, Tumorlokalisation (zentral/ peripher) und Verständnis für die Erkrankung entscheidend mitbeeinflusst.