Gesundheitswesen 2017; 79(12): 987-992
DOI: 10.1055/s-0043-122234
Originalarbeit
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

„…dann würde ich traurig werden, weil alle über meinen Papa reden“ – Die Rolle des Stigmas in Familien mit psychisch erkranktem Elternteil

,,…I would be sad then, because they are all talking about my dad“ – The Role of Stigma in Families Affected by Parental Mental Illness
Patricia Wahl
1   Institut für Gesundheitsforschung und Soziale Psychiatrie, Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen, Paderborn
,
Christina Otto
1   Institut für Gesundheitsforschung und Soziale Psychiatrie, Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen, Paderborn
,
Albert Lenz
1   Institut für Gesundheitsforschung und Soziale Psychiatrie, Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen, Paderborn
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Publication Date:
29 December 2017 (online)

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Zusammenfassung

Die Stigmatisierung psychischer Erkrankungen ist ein gesellschaftliches Problem, das auch für die Hilfesuche eine Rolle spielt. Im Rahmen einer qualitativen Interviewstudie wurde eruiert, welche Rolle Stigma bei der Hilfesuche aus Sicht von psychisch erkrankten Eltern und ihren Angehörigen spielt. Auch die Perspektive ihrer Kinder wurde einbezogen. Erkrankte Eltern räumten dem Thema Stigmatisierung eine wichtige Rolle im Zusammenhang mit Hilfesuchprozessen ein, die Kinder machten hierzu kaum explizite Äußerungen, ein implizites Bewusstsein für Stigmatisierung scheint aber vorhanden zu sein.

Abstract

Stigmatization of mental illness is a societal problem, and is also relevant for help-seeking. In a qualitative interview study, the role of stigma in help-seeking was examined from the perspective of parents with mental illness, their children and other relatives. Parents with mental illness assigned an important role to stigma for help-seeking processes. Children rarely made explicit statements about this, but an implicit awareness of stigma can be assumed.