Kardiologie up2date 2018; 14(01): 23-40
DOI: 10.1055/s-0043-123872
Spezialthemen
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Kreislaufunterstützungssysteme in der internistischen Intensivmedizin

Markus W. Ferrari
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Publikationsdatum:
14. März 2018 (online)

Der kardiogene Schock und die akute Herzinsuffizienz sind lebensbedrohlich. Mechanische Kreislaufunterstützungssysteme dienen der hämodynamischen Stabilisierung von kritisch Kranken in dieser Situation. Grundsätzlich kann zwischen invasiven und nichtinvasiven Kreislaufunterstützungssystemen unterschieden werden. Dieser Artikel stellt die derzeit verfügbaren Systeme vor.

Kernaussagen
  • Die Mortalität von 40% im ersten Monat ist im kardiogenen Schock auch heute noch unverhältnismäßig hoch.

  • Der Einsatz von mechanischen Kreislaufunterstützungssystemen kann helfen, in der Akutphase die Organperfusion zu verbessern und den Bedarf an Katecholaminen und Vasopressoren zu reduzieren.

  • Während die intraaortale Ballongegenpulsation (IABP) heute nur bei mechanischen Infarktkomplikationen oder in der Herzchirurgie als primäres System zum Einsatz kommt, haben Turbinenpumpen wie die Impella eine wachsende Bedeutung in der Akutversorgung.

  • Impella-Systeme saugen das Blut kontinuierlich aus dem linken Ventrikel und pumpen es mit maximalen Flussraten von 2,5 – 5 l/min in die Aorta.

  • Im kompletten Kreislaufstillstand können externe Thoraxkompressionssysteme zur ununterbrochenen Fortführung mechanischer Reanimationsmaßnahmen auch unter diagnostischen oder therapeutischen Prozeduren eingesetzt werden. ECMO-Systeme bieten die Möglichkeit zum vollständigen Ersatz der Herz- und Lungenfunktion und können ohne Durchleuchtung unter laufenden Reanimationsmaßnahmen implantiert werden.

  • Die Auswahl des Kreislaufunterstützungssystems ist abhängig von der Ursache des kardiogenen Schocks bzw. Herzinsuffizienz, Begleiterkrankungen, dem Alter und dem mutmaßlichen Patientenwillen.

  • Neue Systeme mit geringem Implantationsdiameter, welche nach Entfalten im Blutkreislauf betrieben werden, können in der Zukunft dazu beitragen, die Behandlungsmöglichkeiten in der internistischen Intensivmedizin zu erweitern.