Dtsch Med Wochenschr 2018; 143(23): 1657
DOI: 10.1055/s-0043-124977
Editorial
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Blickdiagnose Haut – ein wichtiger Teil der körperlichen Untersuchung

Examination of the Skin – an Important Skill in General Medical Practice
Mark Dominik Alscher
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Publication Date:
15 November 2018 (online)

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Prof. Dr. med. Mark Dominik Alscher

Im Zeitalter der digitalen und genomischen Medizin werden die traditionelle Anamneseerhebung und die körperliche Untersuchung häufig nicht mehr ausreichend gewürdigt. Im klinischen Alltag finden sich immer wieder Patienten, welche bereits zahlreiche röntgenologische Schnittbildverfahren erhalten haben, bei denen zahlreiche Laborparameter bestimmt wurden und die teilweise bereits eine Therapie begonnen haben – aber bei denen die sorgfältige Untersuchung inklusive der Inspektion der gesamten Hautoberfläche unterblieben ist. Wird dies dann zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt, passiert es immer wieder, dass bei Hautveränderungen sofort der Ruf nach dem Dermatologen erfolgt.

Bereits heute erfolgen 20 % der Konsultationen bei einem Allgemeinarzt oder allgemeininternistisch tätigen Arzt aufgrund von Hautveränderungen. Weiter gibt es Hautveränderungen, welche der Schlüssel oder der entscheidende Hinweis auf eine Systemerkrankung sind. Deshalb muss jeder praktisch tätige Arzt die Grundzüge der Effloreszenzenlehre, die typischen Hautveränderungen bei primären und sekundären Hauterkrankungen, kennen und einordnen können. Eine Auffrischung des Wissens ist von Zeit zu Zeit notwendig, denn nicht jeder Arzt sieht alle typischen Erscheinungsbilder regelmäßig. Umso verdienstvoller ist es, dass die DMW in dieser Ausgabe sich diesem Thema öffnet.

In 3 Arbeiten erhalten Sie, liebe Leserinnen und Leser, einen ausgezeichneten Überblick über das Thema Hautveränderungen. Es fängt an mit der Arbeit von Jalai und Kollegen, die sich die typischen Hautbefunde, mit denen Patienten in der Praxis vorstellig werden, systematisch vorgenommen haben. Wie auch die anderen Artikel ist dieser mit zahlreichen Abbildungen illustriert, sodass der praktische Wert sehr hoch ist. Der Beitrag von Frau Kollegin John ist – obwohl er sich mit Hautveränderungen aus dem chirurgischen Fachgebiet befasst – auch für praktisch tätige Ärzte außerhalb der Chirurgie sehr relevant. Denn auch hier sollten diese Krankheitsbilder bekannt sein. Der Beitrag von Mettang und Streit runden den Bogen mit ab. Ihr Beitrag hat Hautveränderungen bei Systemerkrankungen zum Inhalt, die teilweise von entscheidender Bedeutung hinsichtlich der Zuordnung und Diagnosefindung für die betroffenen Patienten sein können. Gemeinsam ergeben die Artikel ein internistisch geprägtes Panoptikum wissenswerter Hautveränderungen.

Zuletzt bleibt mir nur, Ihnen viel Spaß beim Lesen und Studieren der Artikel zu wünschen.