Pneumologie 2023; 77(S 01): S6
DOI: 10.1055/s-0043-1760880
Abstracts

Assoziation von KRAS/STK11/KEAP1 Mutationen und Outcome in der POSEIDON Studie: Durvalumab+/− Tremelimumab+Chemotherapie beim metastasierten NSCLC (mNSCLC)

N Reinmuth
1   Asklepios Lung Clinic
,
S Peters
2   Centre Hospitalier Universitaire Vaudois, Lausanne University
,
B Cho
3   Yonsei Cancer Center
,
A Luft
4   Leningrad Regional Clinical Hospital
,
J Alatorre-Alexander
5   Health Pharma Professional Research
,
S Geater
6   Prince of Songkla University
,
S Kim
7   Asan Medical Center, University of Ulsan College of Medicine
,
G Ursol
8   Acinus
,
M Hussein
9   Florida Cancer Specialists – Sarah Cannon Research Institute
,
F Lim
10   Queen Mary University of London
,
C Yang
11   Chang Gung Memorial Hospital
,
L Araujo
12   Instituto Nacional de Cancer-Inca
,
H Saito
13   Kanagawa Cancer Center
,
R Stewart
14   Astrazeneca
,
Z Lai
14   Astrazeneca
,
R Doake
14   Astrazeneca
,
L Krug
14   Astrazeneca
,
E Garon
15   David Geffen School of Medicine at Ucla
,
T Mok
16   Chinese University of Hong Kong
,
M Johnson
17   Sarah Cannon Research Institute, Tennessee Oncology, Pllc
,
W Eberhardt
18   University Medicine Essen, West German Cancer Center
› Author Affiliations
 

Einleitung In der Phase 3 Studie POSEIDON (NCT03164616) zeigte die Erstlinienbehandlung mit Tremelimumab+Durvalumab+Chemotherapie (T+D+CT) statistisch signifikante Verbesserungen im progressionsfreien Überleben (progression-free survival, PFS) und Gesamtüberleben (overall survival, OS) gegenüber alleiniger CT bei Patienten mit EGFR/ALK Wildtyp und metastasiertem NSCLC (mNSCLC). Hier werden die explorativen Analysen bzgl. Überleben nach KRAS, STK11 und KEAP1 Mutationsstatus beschrieben.

Methodik 1013 Patienten wurden 1:1:1 stratifiziert nach Tumorzell-PD-L1 Expression (≥50% vs 50%), Krankheitsstadium (IVA vs IVB) und Histologie (squamös vs nicht-squamös) zur Erstlinientherapie mit T+D+CT (platin-basiert), D+CT oder CT randomisiert. Die Tumore wurden mittels Sequenzierung von Tumorgewebs-DNA und/oder zirkulierender Tumor-DNA molekular charakterisiert. PFS und OS Ergebnisse wurden bei Patienten mit (m) oder ohne (wt) funktionalen Mutationen in KRAS, STK11 oder KEAP1 analysiert. Die Analysen wurden durchgeführt, wenn die Stichprobengröße der spezifischen Mutationssubgruppen mehr als 20 Patienten in der Mehrheit der Arme umfasste.

Ergebnisse Die Mutations-evaluierbare Population inkludierte 973 Patienten (96,1% der intent-to-treat (ITT) Population); 22,5%, 11,6% und 5,2% waren KRASm, STK11m und KEAP1m. OS Hazard Ratios (HRs) waren unabhängig vom KRAS, STK11 oder KEAP1 Mutationsstatus günstiger für T+D+CT verglichen mit CT, was mit den Ergebnissen der ITT Population konsistent war. Die 24-Monats-OS-Raten waren über alle Subgruppen mit T+D+CT höher als mit CT inklusive aller KRASm, STK11m und KEAP1m Patienten, was auf einen anhaltenden Vorteil mit dem Triplett-Regime hindeutet. Dieses Signal wurde ebenfalls über alle Mutationssubgruppen hinweg bei Patienten mit nicht-squamöser Histologie beobachtet. Ähnliche Trends ergaben sich für das PFS.

Zusammenfassung Die OS-Werte für HR, Median und 24-Monatsrate waren unabhängig vom STK11, KEAP1 oder KRAS Mutationsstatus für T+D+CT günstiger als für CT, obwohl die geringe Stichprobengröße einiger Subgruppen die Interpretation limitiert. Diese explorativen Analysen befürworten T+D+CT als potentielle Erstlinientherapieoption bei Patienten mit mNSCLC inklusive Patienten mit KRASm, STK11m oder KEAP1m Tumoren.



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Article published online:
09 March 2023

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