Pneumologie 2023; 77(S 01): S7
DOI: 10.1055/s-0043-1760882
Abstracts

Erhöhung von regulatorischen T Zellen bei Erwachsenen mit CF unter Elexacaftor/Tezacaftor/ Ivacaftor-Therapie

D Westhölter
1   Universitätsmedizin Essen- Ruhrlandklinik; Ruhrlandklinik; Klinik für Pneumologie
,
H Übner
2   Universitätsmedizin Essen- Ruhrlandklinik; Klinik für Pneumologie
,
J Raspe
2   Universitätsmedizin Essen- Ruhrlandklinik; Klinik für Pneumologie
,
M Schmitz
3   Universitätsmedizin Essen- Ruhrlandklinik; Experimentelle Pneumologie, Klinik für Pneumologie, Ruhrlandklinik, Universitätsmedizin Essen; Klinik für Pneumologie
,
L Ngoc Tran
2   Universitätsmedizin Essen- Ruhrlandklinik; Klinik für Pneumologie
,
S Straßburg
2   Universitätsmedizin Essen- Ruhrlandklinik; Klinik für Pneumologie
,
M Welsner
2   Universitätsmedizin Essen- Ruhrlandklinik; Klinik für Pneumologie
,
S Sutharsan
2   Universitätsmedizin Essen- Ruhrlandklinik; Klinik für Pneumologie
,
C Taube
2   Universitätsmedizin Essen- Ruhrlandklinik; Klinik für Pneumologie
,
S Reuter
2   Universitätsmedizin Essen- Ruhrlandklinik; Klinik für Pneumologie
› Institutsangaben
 

Hintergrund Die chronische Lungenerkrankung ist die wesentliche Ursache für Morbidität und Mortalität bei Individuen mit zystischer Fibrose (CF). Ursächlich für das Fortschreiten der CF-Lungenerkrankung ist ein Zusammenspiel aus chronischer Infektion und Immundysfunktion, welches zu erhöhten Inflammationsreaktionen führt. In klinischen und experimentellen Studien konnte eine durch CFTR-Dysfunktion und Pseudomonas aeruginosa-Infektion vermittelte Reduktion von regulatorischen T-Zellen (Tregs) als eine wichtige Komponente der gestörten Immunregulation identifiziert werden.

Ziele Ziel war eine Immunphänotypisierung und Messung von T-Zell assoziierten Zytokinen im Blut von Erwachsenen mit CF vor sowie drei und sechs Monate nach Therapie mit Elexacaftor/ Tezacaftor/ Ivacaftor (ETI).

Methoden Periphere mononukleäre Zellen sowie Blutplasma wurden gewonnen und mittels Durchflusszytometrie auf Lymphozytensubklassen und auf die Zytokinzusammensetzung untersucht.

Ergebnisse Die Therapie mit ETI wurde bei 77 Erwachsenen mit CF begonnen (Alter 33.77±11.52 Jahre) und führte zu einer Verbesserung der ppFEV1 von 12.51 Prozentpunkten (p<0.001). Der Anteil an Tregs stieg um 18.67% (p<0.001) nach drei Monaten ETI-Therapie und blieb danach stabil. Innerhalb der Population der Tregs stieg die CD39-Expression als Marker einer stabilen Subklasse um 14.44% (p<0.001). In sequentiellen Sputumkulturen oder Rachenabstrichen konnte bei 6/37 (16.22%) bzw. 9/37 (24.32%) Erwachsenen mit CF und vorheriger chronischer Pseudomonas aeruginosa-Infektion eine Kulturnegativität bzw. verringerte Nachweisfrequenz nachgewiesen werden. Bei diesen StudienteilnehmerInnen war der Anstieg der Tregs ggü. der Population mit persistierender Infektion erhöht (p=0.039). Geringe, nicht signifikante Veränderungen bestanden innerhalb der Th1-, Th2- und Th17-T-Effektorzellpopulationen. Unter den T-Zell assoziierten Zytokinen war IL-6 signifikant reduziert (-50.19%, p<0.001).

Schlussfolgerung Die Therapie mit ETI führt zu einem Anstieg der Tregs bei Erwachsenen mit CF, insbesondere bei denen mit reduzierter Pseudomonas aeruginosa-Besiedelung. Die Beeinflussung der T-Zellkomposition ist ein mögliches Therapieziel bei Individuen mit persistierender Treg-Minderung.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
09. März 2023

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