Pneumologie 2023; 77(S 01): S13
DOI: 10.1055/s-0043-1760894
Abstracts

Serielle Messungen des exhalierten Stickstoffmonoxids während Urlaubs- und Arbeitsphasen: Nutzen für die Diagnose und Tertiärprävention von Berufsasthma

V van Kampen
1   Institut für Prävention und Arbeitsmedizin der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung, Institut der Ruhr-Universität Bochum (Ipa)
,
T Brüning
1   Institut für Prävention und Arbeitsmedizin der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung, Institut der Ruhr-Universität Bochum (Ipa)
,
R Merget
1   Institut für Prävention und Arbeitsmedizin der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung, Institut der Ruhr-Universität Bochum (Ipa)
› Author Affiliations
 

Hintergrund Es ist bekannt, dass die Messung des exhalierten Stickstoffmonoxids (FeNO) vor und nach dem arbeitsplatzbezogenen Inhalationstest (AIT) zusätzliche Informationen über das Maß der Atemwegsentzündung geben kann. Es ist aber wenig über vergleichende serielle FeNO-Messungen im Urlaub und am Arbeitsplatz bekannt. Ein Ziel der Studie war die Bewertung des Nutzens von seriellen FeNO-Messungen in Urlaubs- und Arbeitsphasen zur Diagnose von Berufsasthma. Ein zweites Ziel war es, zu beurteilen, ob Personen mit bekanntem Berufsasthma nach Expositionsreduktion weiterhin arbeitsbedingte FeNO-Erhöhungen aufweisen.

Methoden Insgesamt 40 Personen führten einmal täglich FeNO-Messungen während eines zweiwöchigen Urlaubs und einer sich anschließenden zweiwöchigen Arbeitsphase durch. Bei 35 Personen bestand der Verdacht auf Berufsasthma und ein AIT konnte entweder nicht durchgeführt werden oder lieferte ein negatives bzw. fragliches Ergebnis. Die 5 übrigen Beschäftigten wiesen eine bekannte Platinsalz-Allergie mit asthmatischen Beschwerden auf, weshalb an ihren Arbeitsplätzen Maßnahmen zur Expositionsreduktion durchgeführt worden waren. Ein arbeitskongruent verlaufender Anstieg der FeNO-Messungen von≥20 ppb wurde als positiv definiert. Für die finale Diagnosestellung im Falle der 35 Personen mit Verdacht auf Berufsasthma wurde unter Berücksichtigung der FeNO-Werte und aller zur Verfügung stehenden Informationen eine individuelle Expertenbewertung durchgeführt.

Ergebnisse Insgesamt zeigte sich ein arbeitsbedingter FeNO-Anstieg von≥20 ppb bei 7 von 35 Personen (20%) mit Verdacht auf Berufsasthma. Bei 6 dieser 7 Personen (86%) führte die Expertenbewertung zu der Diagnose „Berufsasthma“. Von den 5 Personen mit bekanntem Berufsasthma nach Expositionsreduktion berichteten 3 über anhaltende arbeitsbedingte Symptome und wiesen zudem arbeitskongruente Erhöhungen der seriellen FeNO-Werte auf, was auf eine anhaltende Allergenexposition hindeutete.

Schlussfolgerungen Serielle FeNO-Messungen während Urlaubs- und Arbeitsphasen liefern in einigen Fällen ergänzende Informationen für die Diagnose von Berufsasthma, sind aber insbesondere geeignet, um Personen mit diagnostiziertem Berufsasthma nach Expositionsreduktion objektiv zu überwachen.



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Article published online:
09 March 2023

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