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DOI: 10.1055/s-0043-1760899
Klinische Auswirkungen einer kompensatorischen Überblähung des unbehandelten Nachbarlappens nach endoskopischer Lungenvolumenreduktion mit Ventilen
Hintergrund Die endoskopische Lungenvolumenreduktion (ELVR) mit endobronchialen Ventilen (EBV) kann eine erfolgreiche Behandlungsoption für Emphysempatienten im Endstadium sein. Die Reduzierung der Überblähung verbessert die Atemmechanik und die Zwerchfellfunktion. Das Verständnis von Prädiktoren für den Behandlungserfolg ist entscheidend für weitere Optimierungen der Therapie.
Fragestellung Ziel dieser Studie war es, die Wirkung der Ziellappenvolumenreduktion (TLVR) in Bezug auf die ipsilaterale Lungenvolumenreduktion (ILVR), die durch die kompensatorische Expansion des angrenzenden Lappens beeinflusst wird, auf das Ergebnis nach ELVR mit Ventilen zu bewerten.
Methoden Das Verhältnis von ILVR% zu TLVR%, hier als Reduction Ratio (R) bezeichnet, wurde bei 82 Patienten erfasst und mit Veränderungen der Lungenfunktion, der körperlichen Leistungsfähigkeit und der Lebensqualität verglichen. Kleine Werte für R implizieren eine relativ geringe Volumenreduktion der ipsilateralen Lunge (ILVR) im Vergleich zum Ziellappen (TLVR). Außerdem wurde der minimale klinisch relevante Unterschied (MCID) für R berechnet.
Ergebnisse Patienten mit einem niedrigeren Reduktionsverhältnis (R<0,2) zeigten im Vergleich zu Patienten mit R≥0,2 geringere Verbesserungen in der 3-Monats Follow-Up Untersuchung (Mittelwertvergleiche: 5,8%, –4,9% und 7,1% vs. 33%, – 20% und 29% in der Einsekundenkapazität (FEV1), Residualvolumen (RV) sowie inspiratorischer Vitalkapazität (IVC) und – 3 m und 0 Punkte gegenüber 20,4 m und – 3,4 Punkte bei der 6-Minuten-Gehstrecke (6MGT) sowie im Copd Assessment Test (CAT) Score). Mit 0,185 wurde ein MCID für R mit etablierten Ankern für Emphysempatienten berechnet.
Schlussfolgerung Eine ausgedehnte kompensatorische Überblähung des angrenzenden unbehandelten Lappens nach ELVR führt zu einer verringerten ipsilateralen Lungenvolumenreduktion (ILVR), was schlussendlich für fehlende, klinisch bedeutsame Besserungen der Atemmechanik und des klinischen Ergebnisses verantwortlich ist ([Abb. 1]).
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
09. März 2023
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