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DOI: 10.1055/s-0043-1760935
Die postoperative subjektive Atemmechanik und Lungenfunktion nach großflächiger rigider Thoraxwandstabilisierung ist durch Spirometrie objektivierbar
Einleitung Postoperative Sternumdehiszenzen beeinträchtigen die Lebensqualität und das Outcome durch instabile Brustwand und eingeschränkte Atemmechanik oder prolongierte Schmerzen. Nach Thoraxtraumata mit instabiler Brustwand sind diese Aspekte ebenfalls in akutem Setting betroffen. Durch rigide Stabilisierung mit Osteosynthese kann eine stabile Brustwand wiederhergestellt und die Atemmechanik wiederhergestellt oder erhalten werden. Dies gilt auch für großflächige Stabilisierungen über 4 Rippen.
Methodik In einem Zeitraum von 4 Jahren wurden insgesamt 6 PatientInnen mit großflächiger Thoraxwanddefekt mittels STRATOS System versorgt. Von 4 PatientInnen mit Sternumdefekt entfielen 3 Eingriffe auf Deep Sternal Wound Infections (DSWI) nach herzchirurgischen Eingriffen. 2 PatientInnen erhielten eine großflächige laterale Thoraxwandrekonstruktion nach ausgedehnten Traumata mit teilweise offener Flail Chest.
Ergebnisse Die Geschlechtsverteilung f:m war 1:5, das durchschnittliche Alter betrug 66,8 Jahre (53-82). Der durchschnittliche BMI war 32,4 (24,2-46,9). Alle PatientInnen wurden postoperativ intensivmedizinisch betreut (mean 13,3d; 1-30+). Es wurden durchschnittlich 3,33 STRATOS Bügel implantiert (1-4). Die PatientInnen berichteten postoperativ von einem subjektiv sicheren Gefühl am Brustkorb und bei der Atmung. Die Lungenfunktionsuntersuchungen postoperativ zeigten eine gleichwertige FEV1 und FVC. Der Tiffeneau Index zeigte sich prä- und postoperativ ebenfalls gleichwertig.
Diskussion Großflächige Thoraxwandstabilisierungen sind seltene Rigidisierungen nach Traumata oder Sternumdehiszenzen. Trotz Osteosynthese zeigt sich die Atemmechanik subjektiv als auch in der Spirometrie objektiv hierdurch gleichwertig im postoperativen Verlauf. Trotz kleinem Patientenkollektiv zeigen sich im Internationalen Vergleich gute Ergebnisse, die bestehende Datenlage begründet sich aktuell hauptsächlich auf Case Reports. Das kleine Patientenkollektiv lässt einen Bias zu, eine multizentrische Studie soll in Zukunft eine größere Kohorte erfassen und statistische Signifikanzen herausarbeiten.
Publication History
Article published online:
09 March 2023
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Georg Thieme Verlag
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