Pneumologie 2023; 77(S 01): S37
DOI: 10.1055/s-0043-1760955
Abstracts

Welchen Einfluss hat eine nicht-invasive Heimbeatmung auf die Schlafqualität von COPD-Patient:innen

M Wollsching-Strobel
1   Kliniken der Stadt Köln gGmbH; Universität Witten/Herdecke; Pneumologie
,
I Bauer
2   Klinik für Pneumologie, Universitätsklinikum Freiburg Im Breisgau, Deutschland
,
J Baur
2   Klinik für Pneumologie, Universitätsklinikum Freiburg Im Breisgau, Deutschland
,
D Majorski
3   Kliniken der Stadt Köln gGmbH; Universität Witten/Herdecke, Fakultät für Gesundheit/Humanmedizin, Deutschland
,
F Magnet
4   Lungenklinik Merheim; Lehrstuhl für Pneumologie, Universität Witten/Herdecke; Pneumologie
,
J Storre
5   Praxis für Pneumologie Solln, München, Deutschland
,
W Windisch
6   Department of Pneumology; Cologne Merheim Hospital; University of Witten/Herdecke
,
S Schwarz
7   Lungenklinik, Kliniken der Stadt Köln gGmbH, Universität Witten/Herdecke, Köln und Witten; Lungenklinik- Pneumologie; Universität Witten/Herdecke
› Author Affiliations
 

Hintergrund Die nicht-invasive Beatmung (NIV) hat sich als die am besten geeignete Therapie für COPD-Patienten mit chronisch hyperkapnischem Atemversagen erwiesen. Während physiologische Parameter und das Langzeitüberleben häufig als primäre Endpunkte dienten, haben sich nur wenige Studien mit den Auswirkungen der NIV-Einleitung auf die Schlafqualität beschäftigt.

Methoden Diese prospektive, monozentrische Kohortenstudie untersuchte die Auswirkungen einer NIV Neueinleitung auf die Schlafqualität bei COPD Patienten. Alle Patienten wurden vor NIV Einleitung (t1) und nach 3 Monaten (t2) polysomnographisch untersucht. Die krankheitsspezifische Lebensqualität (HRQL) wurde mit Hilfe des Severe Respiratory Insufficiency Questionnaire (SRI) und der Epworth-Sleepiness-Scale (ESS) erfasst. Es erfolgte eine Subgruppenanalyse von Patienten mit komorbidem obstruktiven Schlafapnoesyndroms (OSAS).

Ergebnisse Sechsundvierzig Patienten wurden eingeschlossen und 25 beendeten die Nachbeobachtungszeit (66,7±7,4 Jahre). Die NIV führte zu einem statistisch nicht signifikanten Anstieg des Slow-Wave-Schlafs (+2% (-3,5/7,5), p=0,465) und des Rapid-Eye-Movement-Schlafs (+2,2% (-1,0/5,4), p=0,174). Der ESS (-1,7(-3,6/0,1), p=0,066) zeigte ebenfalls einen positiven Trend. Signifikante Verbesserungen zeigten sich beim Respiratory Disturbance Index (RDI) (-12,6(-23,7/-1,5), p=0,027), der SRI-Summenskala (4,5(0,9/8), p=0,016) ([Abb. 1]), den Lungenfunktionsparametern, und den transkutanen PCO2 Messungen.

Schlussfolgerung Eine NIV-Neueinleitung hat keine negativen Auswirkungen auf Schlafqualität von COPD Patienten und verbessert die HRQL, das transkutane PCO2, die Tagesschläfrigkeit und den RDI. Letzteres gilt insbesondere für Patienten mit komorbidem OSAS.

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Abb. 1  SRI, ESS und RDI Scores im Vergleich von t1 und t2.


Publication History

Article published online:
09 March 2023

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