Pneumologie 2023; 77(S 01): S43-S44
DOI: 10.1055/s-0043-1760971
Abstracts

Schweres therapierefraktäres Lungenversagen bei COVID-19: Stellenwert und Problematik einer Langzeitunterstützung mit ceno-venöser extrakorporaler Membranoxygenierung Eine retrospektive Analyse des ECMO Zentrum Regensburg.

C Wiest
1   Universitätsklinikum Regensburg; Klinik und Poliklinik für Innere Medizin Ii; Klinik und Poliklinik für Innere Medizin II
,
A Philipp
2   University Hospital Regensburg Ecmo Center
,
D Lunz
3   Universitätsklinikum Regensburg; Klinik für Anästhesiologie
,
J Steinmann
3   Universitätsklinikum Regensburg; Klinik für Anästhesiologie
,
C Eissnert
4   Universitätsklinik Regensburg; Anästhesiologie
,
M Kees
5   Universitätsklinik Regensburg
,
M Kieninger
3   Universitätsklinikum Regensburg; Klinik für Anästhesiologie
,
T Dienemann
6   Universitätsklinikum Regensburg; Klinik und Poliklinik für Chirurgie
,
M Ritzka
7   Universitätsklinikum Regensburg
,
S Schweiger
8   Universitätsklinikum Regensburg; Klinik für Chirurgie
,
A Pross
8   Universitätsklinikum Regensburg; Klinik für Chirurgie
,
C Fisser
9   Universitätsklinikum Regensburg; Pneumologie; Klinik und Poliklinik für Innere Medizin II
,
M Malfertheiner
10   Klinikum Donaustauf
,
R Schneckenpointner
11   Klinik Donaustauf
,
T Lange
12   Universitätsklinikum Regensburg; Klinik für Innere Medizin Ii; Bereich Pneumologie
,
C Schulz
13   Klinikum der Universität Regensburg; Med. Klinik und Poliklinik Ii; Klinik für Innere Medizin II, Kardiologie, Pneumologie, Internistische Intensivmedizin
,
F Geismann
10   Klinikum Donaustauf
,
M Foltan
7   Universitätsklinikum Regensburg
,
F Schettler
7   Universitätsklinikum Regensburg
,
B Salzberger
14   Universitätsklinikum Regensburg; Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I; Infectious Diseases
,
F Hitzenbichler
15   Infectious Disease Unit; University Hospital Regensburg; University Hospital Regensburg
,
F Hanses
16   Emergency Department; University Hospital Regensburg; University Hospital Regensburg
,
B Schmidt
17   Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene; Klinische Virologie und Infektionsimmunologie
,
M Arzt
18   Univ. Klinkum Regensburg; Klinik und Poliklinik für Innere Medizin Ii; Klinik und Poliklinik für Innere Medizin II
,
S Barbara
19   Medizinische Universität Innsbruck
,
B Graf
5   Universitätsklinik Regensburg
,
L Maier
20   Universitätsklinikum Regensburg; Klinik und Poliklinik für Innere Medizin II
,
T Müller
21   Universitätsklinikum Regensburg; Klinik Und Poliklinik Für Innere Medizin Ii; Klinik und Poliklinik für Innere Medizin II
,
M Lubnow
20   Universitätsklinikum Regensburg; Klinik und Poliklinik für Innere Medizin II
› Author Affiliations
 

Hintergrund Die Behandlung eines schweren therapierefraktären Lungenversagens aufgrund COVID-19 mittels veno-venöser extrakorporaler Membranoxygenierung (VV-ECMO) weist in Deutschland eine Mortalität bis zu 70% auf. Bis zu einem Drittel der Patienten benötigte eine VV-ECMO Unterstützung länger als 30 Tage (Langzeit-VV-ECMO). Evidenz zu Überleben, funktionellem Status nach Entlassung, Komplikationen während der Intensivtherapie und Prädiktoren für Letalität von Patienten, die mit Langzeit-VV-ECMO unterstützt werden, fehlen.

Methoden Retrospektive Untersuchung von allen 137 Patienten, 52 davon mit Langzeit-VV-ECMO (median 49 Tage an VV-ECMO), die am Universitätsklinikum Regensburg zwischen März 2020 und März 2022 behandelt wurden.

Ergebnisse 38% (52/137) der Patienten benötigten eine Langzeit-VV-ECMO-Therapie. Vor Beginn der ECMO-Therapie bestanden keine Unterschiede zwischen Verstorbenen und Überlebenden einer Langzeit-VV-ECMO-Therapie. 26 (50%) Patienten konnten nach Langzeit-VV-ECMO von der Intensivstation entlassen werden. Ein Patient verstarb nach Entlassung aus dem Krankenhaus. 65% der Patienten haben nach der Rehabilitation eine gute Lebensqualität. Akutes Nierenversagen und sekundär sklerosierende Cholangitis traten häufiger bei Verstorbenen auf. Letalitätsprädiktoren innerhalb der ersten 30 Tage an VV-ECMO waren: Bilirubin>5mg/dl für länger als 7 Tage, pulmonale Compliance<10ml/mbar länger als 14 Tage und wiederholte Serumkonzentrationen von Interleukin 8>150ng/L.

Schlussfolgerung Eine Langzeit-VV-ECMO Unterstützung von Patienten mit COVID-19 ist nicht aussichtlos und sollte, vorzugsweise in erfahrenen Zentren, erwogen werden. Die Mehrheit der Patienten hat nach Rehabilitation eine zufriedenstellende Lebensqualität. Die gefundenen Letalitätsprädiktoren können helfen, Patienten mit schlechter Prognose zu identifizieren.



Publication History

Article published online:
09 March 2023

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