Pneumologie 2023; 77(S 01): S48
DOI: 10.1055/s-0043-1760982
Abstracts

Antikörperantwort auf die COVID-19 Impfungen bei Patienten mit Lungenkarzinom

J Walter
1   Medizinische Klinik und Poliklinik V, Klinikum der Universität München, LMU München
,
T Bolt
1   Medizinische Klinik und Poliklinik V, Klinikum der Universität München, LMU München
,
L Elsner
1   Medizinische Klinik und Poliklinik V, Klinikum der Universität München, LMU München
,
L Sellmer
1   Medizinische Klinik und Poliklinik V, Klinikum der Universität München, LMU München
,
K Kahnert
1   Medizinische Klinik und Poliklinik V, Klinikum der Universität München, LMU München
,
P Mertsch
1   Medizinische Klinik und Poliklinik V, Klinikum der Universität München, LMU München
,
N Lehnert
1   Medizinische Klinik und Poliklinik V, Klinikum der Universität München, LMU München
,
D Kauffmann-Guerrero
1   Medizinische Klinik und Poliklinik V, Klinikum der Universität München, LMU München
,
J Behr
1   Medizinische Klinik und Poliklinik V, Klinikum der Universität München, LMU München
,
A Tufman
1   Medizinische Klinik und Poliklinik V, Klinikum der Universität München, LMU München
› Author Affiliations
 

Einleitung Lungenkarzinompatienten zählen durch ihre Tumorerkrankung und dem damit verbundenen supprimierten Immunsystem zur Gruppe mit einem erhöhten Risiko für schwere Verläufe bei einer SARS-CoV-2 Infektion. Deshalb ist eine gute Ansprache auf die Impfungen gegen SARS-CoV-2 in dieser Patientengruppe von besonderer Bedeutung. Das Ziel dieser Analyse war es zu vergleichen, ob sich die Antikörperantwort in verschiedenen Subgruppen unterscheidet, und Patienten zu identifizieren, die eine vergleichsweise geringe Antikörperantwort aufweisen.

Methoden Wir haben Daten von 43 Lungenkarzinompatienten analysiert, die zwischen März und Juli 2022 in der Thoraxonkologischen Ambulanz oder Tagesklinik des LMU Klinikums behandelt wurden und für die eine aktuelle Antikörper Messung vorlag. Die Impfdaten für diese Patienten lagen vollständig vor. Die Patienten und Tumorcharakteristika der Patienten, sowie die Behandlung zum Zeitpunkt der letzten Impfung wurden aus den elektronischen Patientenakten dokumentiert. Gruppenvergleiche wurden mit Kruskall-Wallis Test durchgeführt. Bei Patienten mit einer geringen Antikörpermessung wurden die Komorbiditäten und weitere immunsuppressive Therapien im Detail beschrieben.

Ergebnisse Das mittlere Alter der Patienten lag bei 64.5 (sa=12.2) und 58.1% der Patienten waren Männer. Wir fanden keine signifikanten Unterschiede in der Antikörperhöhe je nach Therapie (Chemotherapie, Immuntherapie, TKI oder keine Therapie) zum Zeitpunkt der letzten Impfung. Auch beim Vergleich zwischen Patienten mit metastasiertem und nicht metastasiertem Lungenkarzinom sowie den Histologien AdenoCA, PlattenepithelCA, SCLC und anderen Histologien zeigten sich keine signifikanten Unterschiede. Von 12 Patienten mit geringen Antikörper Leveln hatten drei ein vorhergehendes Zweitmalignom, zwei wurden zum Zeitpunkt der Impfung mit Steroiden therapiert und einer wurde in der Vergangenheit einer Nierentransplantation unterzogen.

Schlussfolgerung Die Mehrheit der Patienten mit Lungenkrebs in unserer Kohorte wies eine gute Immunantwort auf die Impfungen auf. Patienten mit niedrigen Antikörpern nach Boosterimpfung standen zum Teil unter zusätzlicher Immunsuppression bzw. wiesen auch neben Lungenkarzinom weitere chronische Erkrankungen auf.



Publication History

Article published online:
09 March 2023

© 2023. Thieme. All rights reserved.

Georg Thieme Verlag
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany