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DOI: 10.1055/s-0043-1760990
Einfluss einer Sauerstoff-Therapie und einer nicht-invasiven Beatmung auf den Sympathikotonus bei COPD-Patienten
Hintergrund Determinanten der Sympathikotonus-Erhöhung bei der COPD bleiben unzureichend verstanden. Der nur in wenigen Zentren weltweit verfügbare Goldstandard der Sympathikotonus-Bestimmung ist die invasive mikroneurographische Messung der muskulär sympathischen Aktivität. Burst rate (/Minute) bzw. Inzidenz (adjustiert um die Herzfrequenz) drücken die sympathische Aktivität dann als Spontanentladungsrate sympathischer Nervenfaszikel aus.
Methodik Bei 7 COPD-Patienten ohne eine kardiovaskuläre Nebenerkrankung wurde mittels externer und intraneuraler mikroneurographischer Stimulation der N. peroneus am Bein aufgefunden und dann über diesen mikroneurographisch die muskulär sympathische Aktivität quantifiziert sowie der Einfluss einer Sauerstofftherapie sowie der nichtinvasiven Beatmung auf den Sympathikotonus untersucht.
Resultate Bei 7 COPD-Patienten (Alter 65,01±9,13 Jahre, BMI 23,79±3,64 kg/m², 2 männlich, Gold III-IV, nicht-invasive Beatmung nutzend: 4 Sauerstofflangzeittherapie 7) sank die Herzfrequenz in Reaktion auf eine Korrektur der Hypoxämie durch Sauerstoffgabe (2-3 L/Min; darunter erfolgreicher Anstieg PaO2 von 53,27±8,25 auf 63,21±7,66 mmHG; p≤0,05) (HF 74,33±9,45 vs. 67,92±7,12 bpm, p=0,05). Die „burst rate“ sank bei COPD-Patienten unter Korrektur der Hypoxämie mit Sauerstoff (32,35±5,89 vs. 25,11±4,82 bursts/Minute, p=0,04) genauso wie die burst Inzidenz (44,11±7,85 vs. 37,02±8,34 bursts/100bpm, p=0,047). Die „burst rate“ war bei COPD-Patienten unter Korrektur der Hyperkapnie (Senkung PaCO2 51,25±3,22 vs. 43,25±1,75 mmHG; p≤0,05) durch nicht-invasive Beatmung gesenkt (30,83±7,70 vs. 24,32±6,32 bursts/Minute, p=0,02), genauso die „burst“ Inzidenz (41,47 ± 6,28 vs. 35,70±3,78 burst/Minute, p=0,017).
Schlussfolgerung Sowohl eine Sauerstoff-therapie als auch eine nicht-invasive Beatmung führen bei der COPD durch eine Korrektur der Hypoxämie bzw. Hyperkapnie zu einer Senkung des Sympathikotonus. Dies könnte die prognostische Wertigkeit beider Therapieformen erklären.
Publication History
Article published online:
09 March 2023
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Georg Thieme Verlag
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