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DOI: 10.1055/s-0043-1760991
Einfluss simulierter obstruktiver Apnoen auf den Symathikotonus bei COPD-Patienten
Hintergrund Während der Sympathikotonus in Pathophysiologie und pharmakologischer Therapie unser Verständnis der systolischen Herzinsuffizienz prägt ist noch unklar, ob auch eine COPD mit einer möglicherweise therapeutisch nutzbaren Sympathikotonus-Erhöhung assoziiert ist und welche Determinanten diesen bestimmen. Vor allem die obstruktive Schlafapnoe wurde hier außerhalb der COPD als Hauptdeterminante diskutiert. Der nur in wenigen Zentren weltweit verfügbare Goldstandard der Sympathikotonus-Bestimmung ist die invasive mikroneurographische Messung der muskulär sympathischen Aktivität. Burst rate (/Minute) bzw. Inzidenz (adjustiert um die Herzfrequenz) drücken die sympathische Aktivität dann als Spontanentladungsrate sympathischer Nervenfaszikel mikroneurographisch als Goldstandard gemessen aus.
Methodik Bei 7 COPD-Patienten ohne eine kardiovaskuläre Nebenerkrankung wurde mittels externer und intraneuraler mikroneurographischer Stimulation der N. peroneus am Bein aufgefunden und dann über diesen invasiv mikroneurographisch die muskulär sympathische Aktivität quantifiziert sowie der Einfluss einer simulierten obstruktiven Apnoe auf den Sympathikotonus untersucht (5 Minuten lang Simulation von 10 sekündigen Apnoen im Wechsel mit 30 Sekunden normaler Atmung).
Resultate Bei 7 COPD-Patienten (Alter 63,42±8,67 Jahre, BMI 22,48±4,45 kg/m², 2 männlich, Gold III-IV) zeigte sich die Herzfrequenz nicht signifikant verändert in Reaktion auf eine Simulation von obstruktiven Apnoen (HF 74,71±9,52vs. 82,83±7,94 bpm, p=0,16). Jedoch war die Burst Rate bei COPD-Patienten unter obstruktiver Apnoe erhöht (31,42±6,71 vs. 46,83±12,72 bursts/Minute, p=0,027). Die Burst Inzidenz war bei COPD-Patienten durch die obstruktiver Apnoe ebenfalls erhöht (42,08±7,19 vs. 57,34±17,04 bursts/100bpm, p=0,05).
Schlussfolgerung Obstruktive Apnoen erhöhen den Sympathikotonus von COPD-Patienten, sodass die Therapie der obstruktiven Schlafapnoe prognostische Wertigkeit besitzen könnte.
Publication History
Article published online:
09 March 2023
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Georg Thieme Verlag
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