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DOI: 10.1055/s-0043-1761011
Lungenvolumenreduktion mit Einweg-Ventilen bei fortgeschrittenem Lungenemphysem bei Alpha-1-Antitrypsin-Mangel: Ergebnisse aus dem Lungenemphysemregister e.V.
Einleitung Klinische Studien zeigten, dass die endoskopische Lungenvolumenreduktion mit Ventilen (ELVR) eine wirkungsvolle Therapie des schweren Lungenemphysems ist. Allerdings waren in diesen Studien meist Patientengruppen mit einem Alpha-1-Antitrypsin-Mangel (A1AT-Mangel) ausgeschlossen. Ziel unserer Untersuchung ist der Vergleich der ELVR bei Patientengruppen mit und ohne A1AT-Mangel.
Methoden Die Daten stammen aus dem Lungenemphysemregister e.V., einer multizentrischen prospektiven Beobachtungsstudie mit Fokus auf Lungenvolumenreduktion. Der A1AT-Mangel wurde in der Datenbank bei Abfrage der Komorbiditäten registriert. Abhängig vom A1AT-Mangel wurden zwei Gruppen gebildet. Für beide Patientengruppen wurden zur Baseline und nach 3 Monaten die Lungenfunktion (FEV1, RV, DLCO, pCO2), 6-Minuten Gehtest (6-MGT), Lebensqualität (SGRQ, mMRC) sowie Komplikationsrate erfasst.
Ergebnisse Es wurden 14 Patient*innen mit A1AT-Mangel und 333 ohne A1AT-Mangel eingeschlossen, von diesen erhielten 7 mit A1AT-Mangel und 240 ohne A1AT-Mangel ein Follow-Up nach drei Monaten. Zwischen den Gruppen gab es keine signifikanten Unterschiede in der Baseline. Beide Gruppen zeigten eine signifikante Verbesserung des RV. Nur in der Gruppe ohne A1AT-Mangel verbesserten sich signifikant die anderen Werte der Lungenfunktion, des 6-MGT und der Lebensqualität. Im Vergleich des Delta zwischen Baseline und Follow-Up unterschieden sich beide Patientengruppen nicht ([Tab. 1]). Die häufigste Komplikation in beiden Gruppen war der Pneumothorax (A1AT-Mangel: 2 (13,3%) vs. kein A1AT-Mangel: 43 (13,0%); p=0,707). Es kam zu einem Todesfall in der Gruppe mit A1AT-Mangel.
Schlussfolgerung Unsere Studie zeigt, dass ELVR bei A1AT-Mangel ein gutes Sicherheitsprofil und Verbesserungen aufweist. Es gibt jedoch keinen signifikanten Unterschied von Baseline zum Follow-Up in den meisten Parametern, aufgrund zu geringer Patientenzahlen in der Gruppe mit A1AT-Mangel. Im direkten Vergleich der Ansprechraten zwischen beiden Gruppen zeigten sich keine Unterschiede, so dass eine Wirksamkeit der ELVR bei A1AT-Mangel anzunehmen ist. In zukünftigen Analysen müssen die Anzahl der Patientengruppe mit A1AT-Mangel erhöht und die Drop-Out Rate verringert werden, um eine validere Schlussfolgerung zu ziehen.
Publication History
Article published online:
09 March 2023
© 2023. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany