Pneumologie 2023; 77(S 01): S63
DOI: 10.1055/s-0043-1761016
Abstracts

COVID-19@Home: Etablierung eines patientenzentrierten, nicht-supervidierten Homemonitoringkonzepts für ambulante COVID-19 Patienten über die Notaufnahme eines Supramaximalversorgers im Rahmen einer Pilotstudie

L Niekrenz
1   Uniklinik RWTH Aachen; Medizinische Klinik V – Klinik für Klinik für Pneumologie und Internistische Intensivmedizin
,
C Hübel
2   Uniklinik RWTH Aachen; Zentrum für Klinische Akut- und Notfallmedizin
,
C Plata
2   Uniklinik RWTH Aachen; Zentrum für Klinische Akut- und Notfallmedizin
,
H Biermann
2   Uniklinik RWTH Aachen; Zentrum für Klinische Akut- und Notfallmedizin
,
L Schütze
1   Uniklinik RWTH Aachen; Medizinische Klinik V – Klinik für Klinik für Pneumologie und Internistische Intensivmedizin
,
S Holtz
3   Goethe-Universität Frankfurt am Main; Institut für Allgemeinmedizin
,
K Deutsch
4   Universität Bielefeld; AG 4 – Digitale Medizin
,
N Dauletbayev
5   Philipps-Universitat Marburg; Klinik für Innere Medizin Schwerpunkt Pneumologie
,
R Koczulla
6   Schön Klinik Berchtesgadener Land; Fachzentrum für Pneumologie
,
S Kuhn
4   Universität Bielefeld; AG 4 – Digitale Medizin
,
B Müller
7   Uniklinik Köln; Institut für Allgemeinmedizin
,
C Cornelissen
1   Uniklinik RWTH Aachen; Medizinische Klinik V – Klinik für Klinik für Pneumologie und Internistische Intensivmedizin
,
J Brokmann
2   Uniklinik RWTH Aachen; Zentrum für Klinische Akut- und Notfallmedizin
,
M Dreher
1   Uniklinik RWTH Aachen; Medizinische Klinik V – Klinik für Klinik für Pneumologie und Internistische Intensivmedizin
› Author Affiliations
 

Hintergrund Mit der Studie COVID-19@Home im Rahmen des egePan-Projekts wurde patientenzentriertes Homemonitoring in verschiedenen Versorgungsrealitäten (hausärztliche Versorgung, Rehabilitation, Notaufnahme) etabliert. Ziel dieser Arbeit ist es, erste Erfahrungen im Setting der Notfallversorgung zu sammeln und Erfolgsfaktoren für die Etablierung eines solchen Konzepts über eine Notaufnahme zu identifizieren.

Methoden Wir boten schwach- oder asymptomatischen Patienten mit SARS-CoV-2-Nachweis und ohne Indikation für einen stationären Aufenthalt die Möglichkeit an einem patientenzentrierten Homemonitoring zur Erfassung ihrer Vitalparameter teilzunehmen. Hierzu erhielten die Patienten Messgeräte mit Bluetooth®​-Anbindung (Blutdruck-, SpO2-, Temperatursensoren), welche sie mit einer bereitgestellten Smartphone-App koppelten. Nach Studieneinschluss sollten täglich Messungen für 28 Tage durchgeführt werden, welche primär in Hinblick auf Adhärenz ausgewertet wurden.

Es erfolgte keine medizinische Unterstützung im Sinne einer „Virtual Ward“, jedoch konnten die gesammelten Daten über einen vom Patienten zu initiierenden Export den regulär behandelnden Ärzten zur Verfügung gestellt werden und so zur Behandlung beitragen.

Nach Abschluss der Studienphase wurden die Patienten zur Durchführung von semi-strukturierten Interviews kontaktiert.

Ergebnisse Insgesamt konnten wir 25 Patienten ein Homemonitoring anbieten und ihnen die benötigten Geräte aushändigen. Nur 15 Teilnehmende aktivierten erfolgreich die Geräte samt App und nur 9 Patienten führten mehr als eine Messung durch. Diese 9 Patienten nutzten das Homemonitoring für im Schnitt 15,8 Tage.

Die interviewten Patienten berichteten verschiedene Herausforderungen bei der Inbetriebnahme der Geräte, empfanden das Homemonitoring jedoch, sobald es eingerichtet war, als wertvolle, zusätzliche Messoption und Sicherheit.

Diskussion Die Etablierung eines nicht-supervidierten Homemotinorings für SARS-CoV-2-positive Patienten über einen einzeitigen Kontakt in einer universitären Notaufnahme ist mit diversen Hürden verbunden. Insgesamt scheint die Arzt-Patienten-Beziehung ein wichtiger Erfolgsfaktor für ein patientenzentriertes Homemonitoring in einem ambulanten COVID-19 Patientenkollektiv zu sein.



Publication History

Article published online:
09 March 2023

© 2023. Thieme. All rights reserved.

Georg Thieme Verlag
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany