Thorac Cardiovasc Surg 2023; 71(S 02): S73-S106
DOI: 10.1055/s-0043-1761839
Sunday, 12 February
Lebensqualität

Die Zufriedenheit der Eltern mit der Familienorientierten Versorgung auf Kinderkardiologischen Intensivstationen im Zusammenhang mit dem Elterlichen und Kindlichen Wohlbefinden

M. Blendermann
1   Deutsches Herzzentrum Berlin Klinik für Angeborene Herzfehler/Kinderkardiologie, Berlin, Deutschland
,
RCA Rippe
2   Research Methods and Statistics, Institute of Education and Child Studies, Leiden University, Leiden, Netherlands
,
M. Böhm
1   Deutsches Herzzentrum Berlin Klinik für Angeborene Herzfehler/Kinderkardiologie, Berlin, Deutschland
,
M. Jönebratt Stocker
1   Deutsches Herzzentrum Berlin Klinik für Angeborene Herzfehler/Kinderkardiologie, Berlin, Deutschland
,
A. Girch
1   Deutsches Herzzentrum Berlin Klinik für Angeborene Herzfehler/Kinderkardiologie, Berlin, Deutschland
,
K. Hoffmann
1   Deutsches Herzzentrum Berlin Klinik für Angeborene Herzfehler/Kinderkardiologie, Berlin, Deutschland
,
F. Berger
1   Deutsches Herzzentrum Berlin Klinik für Angeborene Herzfehler/Kinderkardiologie, Berlin, Deutschland
,
S. Schubert
3   Heart and Diabetes Center NRW, Bad Oeynhausen, Deutschland
,
K. Schmitt
4   Augustenburger Platz 1, Berlin, Deutschland
,
H. Ferentzi
1   Deutsches Herzzentrum Berlin Klinik für Angeborene Herzfehler/Kinderkardiologie, Berlin, Deutschland
› Author Affiliations

Background: Die familienorientierte Versorgung (engl. Family-Centered Care, FCC) ist ein ganzheitlicher Versorgungsansatz in der stationären Betreuung von Kindern. In der Neonatologie gibt es bereits eine Vielzahl von Studien, die zeigen, dass dieser Versorgungsansatz mit einer besseren körperlichen Erholung des Kindes einhergeht und Stress, Ängstlichkeit und Depressivität der Eltern reduziert. In der Kinderkardiologie gibt es zu diesem Thema bisher kaum wissenschaftliche Erkenntnisse.

Method: In einer bi-zentrischen Querschnittstudie wurden N = 2 × 140 Familien mit Kindern im Alter von ≤12 Monaten untersucht, die auf kinderkardiologischen Intensivstationen behandelt wurden. Es wurden sozio-demographische Informationen, die elterliche Zufriedenheit mit der familienorientierten Versorgung (EMPATHIC-30 Fragebogen), die Komplexität des Herzfehlers (Aristotle Comprehensive Complexity Score), die Lebensqualität des Kindes (Pediatric Quality of Life Inventory: PEDSQL), Angst, Depression (DASS-21) und Stress (PSS:NICU) der Eltern erhoben. Mittels ANCOVAs werden Unterschiede zwischen beiden Zentren analysiert. Mittels Multilevel-Analysen werden die komplexen Zusammenhänge zwischen elterlicher Zufriedenheit und verschiedenen Faktoren des elterlichen und kindlichen Wohlbefindens untersucht.

Results: Bisher zeigten erste Voranalysen (N = 115), dass es sich bei 88.7% der Ausfüllenden um Mütter handelte. 88.7% der Familien kamen ursprünglich aus Deutschland. 11.3% sprechen eine andere Muttersprache als Deutsch. In 22.6% der Familien wird noch eine zweite Sprache gesprochen. In 57.4% der Familien gab es Geschwisterkinder. 88.7% der Eltern lebte gemeinsam in einem Haushalt und durchschnittlich 72 km vom Krankenhaus entfernt. Die Ergebnisse der Multilevel Analysen zeigen eine komplexe Dynamik zwischen elterlichen und kindlichen Wohlbefinden, soziodemographischen und medizinischen Faktoren und dem subjektiven Erleben der familienorientierten Versorgung.

Conclusion: Die Ergebnisse zeigen die Relevanz der familienorientierenden Versorgung für das Wohlbefinden von Familien mit Kindern auf, die auf kinderkardiologischen Stationen behandelt werden.



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Article published online:
28 January 2023

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