Laryngorhinootologie 2023; 102(S 02): S79
DOI: 10.1055/s-0043-1766671
Abstracts | DGHNOKHC
Experimentelle Onkologie

Gesetzter Vortrag aus der Univ. HNO-Klinik Hagen: Adenovirale Onkolyse bei Kopf-Hals-Plattenepithelkarzinomen

IngaMarteCharlott Seuthe
1   Universität Witten/Herdecke, Katholisches Krankenhaus Hagen, Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- u. Hals-Chirurgie
,
Lukas Schulte
2   Universität Witten/Herdecke, Lehrstuhl für Virologie und Mikrobiologie
,
Anja Ehrhardt
2   Universität Witten/Herdecke, Lehrstuhl für Virologie und Mikrobiologie
,
Eric Ehrke-Schulz
2   Universität Witten/Herdecke, Lehrstuhl für Virologie und Mikrobiologie
,
JonasJ.-H. Park
1   Universität Witten/Herdecke, Katholisches Krankenhaus Hagen, Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- u. Hals-Chirurgie
› Institutsangaben
 

Einleitung HNSCC kommen für die adenovirale onkolytische Tumorvirotherapie in Betracht, da sich adenovirale (AdV)-Vektoren in diesen Zellen tumorspezifisch vermehren können. Bisher basieren die AdV-Vektoren zumeist auf dem AdV-Serotyp 5, der in seiner Anwendbarkeit für die in vivo-Behandlung aufgrund präexistierender Immunität in der Bevölkerung und eines ungünstigen Lebertropismus eingeschränkt ist. Um neue, verbesserte personalisierte AdV-Vektoren zu entwickeln, untersuchten wir das Potenzial der in der Natur vorkommenden humanen Adenoviren primäre HNSCC zu infizieren und zu lysieren.

Methode HNSCC-Zelllinien wurden mit Reportergen-exprimierenden Adenoviren infiziert. Anhand der Reportergenexpression wurden geeignete Serotypen für weitere Analysen ausgewählt. Die Gentransfereffizienz und die Genexpression dieser Adenoviren wurden anhand primärer Tumorzellkulturen mittels Messung der Luciferase-Aktivität und Quantifizierung der GFP-Fluoreszenz weiter untersucht und die Fähigkeit der Adenoviren zur tumorspezifischen Vermehrung und Onkolyse bestimmt.

Ergebnisse Es konnten erfolgreich primäre HNSCC-Zellen kultiviert werde. Die verschiedenen Adenoviren zeigten eine unterschiedliche Gentransfer- als auch Genexpression in den kultivierten primären HNSCC-Zellen. Zudem zeigte sich ein Unterschied in den Onkolyse- und Zellviabilitätsassays.

Konklusion Adenovirale Vektoren stellen eine erfolgsversprechende Therapiemöglichkeit bei HNSCC dar. Durch eine Optimierung der adenoviralen Vektoren unter Verwendung alternativer Serotypen ist eine potenzielle Erweiterung der Therapieoptionen von HNSCC mittels adenoviraler Onkolyse zu erwarten. Wir hoffen durch die Erweiterung der Möglichkeiten der Onkovirotherapie die integrative personalisierte Behandlung von HNSCC zu ermöglichen.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
12. Mai 2023

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