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DOI: 10.1055/s-0043-1766795
Einfluss der Palisaden-Technik zur Trommelfellrekonstruktion auf die Schwingungsfähigkeit und Eigenresonanz des Mittelohrsystems sowie das postoperative Tonaudiogramm
Einleitung Zur Rekonstruktion von Trommelfelldefekten (Tympanoplastik Typ I) können Knorpelpalisaden verwendet werden, wobei immer wieder Zweifel an den akustischen Eigenschaften der Palisaden geäußert wurden. Ziel der Studie war es die Knorpel-Palisaden-Technik hinsichtlich der Hörverbesserung, der Schwingungsfähigkeit und der Resonanzfrequenz des Mittelohrsystems auszuwerten.
Methodik Untersucht wurden Patienten nach Tympanoplastik Typ I mittels Palisaden-Technik, Voraussetzung war ein gesundes Gegenohr zum Zeitpunkt der postoperativen Kontrolluntersuchung. Der Effekt der Operation wurde anhand der prä- und postoperativen Schallleitungskomponenten (SLK) ausgewertet. Zudem wurde das Compliance-Maximum aus der Standard-Tympanometrie, als Maß für die Schwingungsfähigkeit des Trommelfells, und die Resonanzfrequenz des Mittelohrsystems, gemessen mittels Multi-Hz-Tympanometrie, der operierten und nicht-operierten Ohren bei einer Subgruppe der Patienten vergleichend betrachtet.
Ergebnis In 60 Patienten (29 ♀; 31 ♂; 45,5 ± 19 Jahre) zeigte sich durch die OP eine signifikante Abnahme der SLK von 7,5 ± 9,1 dB. In der Multi-Hz-Tympanometrie (n=10; 5 ♀; 5 ♂; 62 ± 13 Jahre) zeigte sich ein signifikanter Unterschied zwischen den operierten und nicht-operierten Ohren in Bezug auf das Compliance-Maximum. Die Auswertung der Resonanzfrequenz wies keine signifikante Differenz zwischen den beiden Gruppen auf.
Schlussfolgerung Mittels Palisadentechnik lässt sich eine zufriedenstellende Hörverbesserung erreichen. Die Resonanzfrequenz des Neo-Trommelfells ähnelt dem natürlichen Trommelfell, wobei das Compliance-Maximum bei den operierten Ohren deutlich verringert ist.
Publication History
Article published online:
12 May 2023
Georg Thieme Verlag
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany