Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2023; 20(02): e17-e18
DOI: 10.1055/s-0043-1769169
Abstracts | DGS

Bedeutung des SEC62-Gens für die Migration und Proliferation von triple negativen und Her2/positiven Mammakarzinomzellen

J. Zimmermann
1   Universitätsklinkum des Saarlandes, Klinik für Frauenheilkunde, Geburtshilfe und Reproduktionsmedizin, Homburg, Deutschland
,
A. Cullmann
1   Universitätsklinkum des Saarlandes, Klinik für Frauenheilkunde, Geburtshilfe und Reproduktionsmedizin, Homburg, Deutschland
,
M. Doerk
1   Universitätsklinkum des Saarlandes, Klinik für Frauenheilkunde, Geburtshilfe und Reproduktionsmedizin, Homburg, Deutschland
,
A. Kaya
1   Universitätsklinkum des Saarlandes, Klinik für Frauenheilkunde, Geburtshilfe und Reproduktionsmedizin, Homburg, Deutschland
,
M. Linxweiler
2   Universitätsklinkum des Saarlandes, Klinik für Hals-, Nasen-, und Ohrenheilkunde, Homburg, Deutschland
,
M.-P. Radosa
3   Klinikum Bremen Nord, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Bremen, Deutschland
,
S. Lang
4   Universität des Saarlandes, Medizinische Biochemie und Molekularbiologie der Medizinischen Fakultät, Homburg, Deutschland
,
M. Jung
4   Universität des Saarlandes, Medizinische Biochemie und Molekularbiologie der Medizinischen Fakultät, Homburg, Deutschland
,
E.-F. Solomayer
1   Universitätsklinkum des Saarlandes, Klinik für Frauenheilkunde, Geburtshilfe und Reproduktionsmedizin, Homburg, Deutschland
,
J. C Radosa
1   Universitätsklinkum des Saarlandes, Klinik für Frauenheilkunde, Geburtshilfe und Reproduktionsmedizin, Homburg, Deutschland
› Author Affiliations
 

3q26-Amplifikationen stellen eine häufige genomische Alteration verschiedener Tumorentitäten, insbesondere auch des Mammakarzinoms, dar. In unserer Arbeitsgruppe konnte für das Mammakarzinom eine Korrelation zwischen der Überexpression des 3q26 kodierenden Onkogens SEC62 und einer erhöhten Fernmetastasierungsrate, sowie einem verschlechterten Gesamtüberleben auf immunhistochemischer Ebene detektiert werden. Zudem konnte immunhistochemisch ein prädiktiver Wert der SEC62-Expression für Her2/positive und triple negative Mammakarzinome in Hinblick auf das Ansprechen auf eine neoadjuvante Chemotherapie herausgestellt werden.

Ziel dieser Studie war es, die Bedeutung des SEC62 für das triple negative und Her2/positive Mammakarzinom auf Zellkulturebene mit Hilfe funktioneller Analysen in Hinblick auf Migration und Proliferation an in der SEC62-Expression alterierten Zellen zu untersuchen.

In dieser noch laufenden, prospektiven Studie wurden für die triple negative Mammakarzinomzelllinie CAL120, sowie die Her2/positive Zelllinie AU565 jeweils drei SEC62-Gensilencingexperimente mit zwei verschiedenen gegen die SEC62-mRNA gerichteten siRNAs im Vergleich zu einer Kontroll-siRNA in Kombination mit Proliferations-, Migrationstests plus Westernblots durchgeführt, um den vermuteten kausalen Zusammenhang zwischen SEC62-Überexpression und einem erhöhten Migrations- und damit auch dem Invasionspotential der Karzinomzellen herzustellen.

Dabei wurden die Proliferation in Echtzeit im 96 well xCELLigence-Sytem und die Zellmigration mittels Fluoroblock ohne Matrigel mittels Fluoreszenzmikroskopie evaluiert.

Endgültige Ergebnisse zur Her2/positiven Zelllinie AU565 sind noch ausstehend. In den Analysen der Mittelwerte der Gensilencingexperimente der Zelllinie CAL120 bestätigt sich der erwartete negative Effekt der SEC62-siRNA auf die Zellmigration, während, wie erwartet, der Effekt auf die Zellproliferation mit abnehmendem SEC62-Gehalt unverändert bleibt.

Der kausale Zusammenhang zwischen SEC62-Überexpression und erhöhtem Migrations- und damit auch Invasionspotential scheint sich für das triple negative Mammakarzinom zu bestätigen.



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Article published online:
15 June 2023

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