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DOI: 10.1055/s-0043-1770833
Aufeinanderfolgende Usutu- und West-Nil-Virus-Infektionen: Pechvogel oder „Gans“ im Glück?
Einleitung Usutu-Virus (USUV) und West-Nil-Virus (WNV) sind zwischen Mücken und Vögeln zirkulierende verwandte Pathogene, die aber auch Säugetiere als Fehlwirte infizieren können. Da sich USUV und WNV die gleichen Wirte, Vektoren und Verbreitungsgebiete teilen, ist das Amplifikationspotential und die Interferenz dieser Viren nach aufeinanderfolgender Infektion von großem Interesse.
Material und Methoden Zwei Wochen alte Gänse wurden mit einem USUV-Isolat (Europa 3) und zweieinhalb Wochen später mit einem WNV-Isolat (Linie 2) infiziert. Post infectionem erfolgte eine tägliche Überwachung und regelmäßige Beprobung der Tiere. Sieben Tage nach der USUV-Infektion sowie drei, sechs, 10, 14 und 21 Tage nach der WNV-Infektion erfolgte die Euthanasie und Sektion der Gänse.
Befunde Alle Gänse waren empfänglich für beide Viren, erkennbar an den jeweiligen Serokonversionen. Zudem konnte in einem Großteil der Blut-, Tupfer- und Organproben USUV-Genom nachgewiesen werden. Nach der WNV-Infektion waren die WNV-Genomkopien und der immunhistochemische Nachweis jedoch deutlich geringer bzw. nicht vorhanden, anders als nach einer vergleichbaren WNV-Monoinfektion.
Schlussfolgerungen Eine vorangegangene USUV-Infektion kann Vögel vor einer nachfolgenden schweren WNV-Erkrankung schützen.
Publication History
Article published online:
11 August 2023
© 2023. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag
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