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DOI: 10.1055/s-0043-1770843
Das geht auf keine Kuhhaut – Grenzflächendermatitis mit Verdacht auf Lupus erythematodes bei einem Rind
Einleitung Lupus erythematodes ist eine bei Menschen, Hunden, Katzen und Pferden beschriebene Autoimmunerkrankung, bei der zwischen systemischen und kutanen Formen differenziert wird. Die Krankheit äußert sich oft durch eine faziale Dermatitis. Sie wird verursacht durch Ausbildung von antinukleären und anti-DNS Autoantikörpern.
Material und Methoden Eine euthanasierte, adulte Kuh mit starken, therapieresistenten Hautveränderungen wurde seziert und Proben verschiedener Organe wurden histologisch und histochemisch untersucht.
Befunde Das Rind zeigte eine großflächige, ulzerative Dermatitis mit Krustenbildung und Ausschuhen. Histologisch lag eine eosinophile und lymphohistiozytäre Grenzflächendermatitis mit vakuolisierten und apoptotischen Basalzellen und starker Dickenvariation der Basalmembran vor.
Schlussfolgerungen Aufgrund der Verteilung und Zusammensetzung der Entzündungszellinfiltrate wurden die Veränderungen als autoimmune Dermatitis eingestuft. Die Veränderungen der Basalzellen, sowie der Basalmembran sprechen dabei insbesondere für einen Lupus erythematodes. Obwohl beim Rind entzündliche Hautveränderungen oft infektiös bedingt sind, sind bei entsprechender Klinik auch Autoimmunprozesse differenzialdiagnostisch in Betracht zu ziehen.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
11. August 2023
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Georg Thieme Verlag
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