Gesundheitswesen 2023; 85(S 04): S243-S244
DOI: 10.1055/s-0043-1773703
Abstracts | ÖGPH

Wie gesundheitskompetent sind 9- bis 13-jährige Kinder in Tirol?

Eva Leuprecht
1   Gesundheit Österreich GmbH
,
Robert Griebler
1   Gesundheit Österreich GmbH
,
Claudia Zoller
2   MCI Innsbruck
,
Denise Schütze
1   Gesundheit Österreich GmbH
,
Friederike Sahling
2   MCI Innsbruck
,
Sandra Ecker
1   Gesundheit Österreich GmbH
,
Raffael Heiss
2   MCI Innsbruck
› Author Affiliations
 

Hintergrund Gesundheitskompetenz (GK) ist eine relevante Gesundheitsdeterminante. Die Steigerung der GK ermöglicht positive Entwicklungen in punkto Gesundheit und Wohlbefinden und trägt zur Reduktion gesundheitlicher Ungleichheiten bei. Daher gilt es, möglichst früh die GK von Kindern zu stärken. Um zu wissen, in welchen Bereichen die GK von Kindern gefördert werden soll, benötigt es solide Datengrundlagen. Diese fehlen jedoch. Die vorliegende Studie präsentiert Ergebnisse zur GK von Kindern in den Bereichen Ernährung, Bewegung und psychosoziale Gesundheit.

Methode Zwischen Mai und Anfang Juli 2022 wurden 780 Kinder zwischen 9 und 13 Jahren aus 35 Schulen in Tirol befragt. Auf Basis neu entwickelter Befragungsinstrumente wurde die selbsteingeschätzte GK in den Bereichen Ernährung, Bewegung und psychosoziale Gesundheit der Schüler:innen erfasst. Die einzelnen GK-Bereiche wurden mithilfe von summativen Scores zusammengefasst und miteinander verglichen. Zusammenhänge mit soziodemografischen und sozioökonomischen Merkmalen wurden mit T-Tests, Varianzanalysen, Korrelationen und multivariaten Regressionsmodellen untersucht.

Ergebnisse Die 9- bis 13-Jährigen erreichen im Durchschnitt in den drei Kompetenzbereichen zwischen 72 und 76 von 100 möglichen Punkten. Mädchen schätzen dabei ihre GK systematisch schlechter ein, ebenso Schüler:innen aus finanziell schlechter gestellten Familien und Schüler:innen, die eine Mittelschule besuchen. Die GK korreliert sowohl mit dem Ernährungs- und Bewegungsverhalten der Schüler:innen als auch mit ihrem psychosozialen Wohlbefinden.

Schlussfolgerungen Die Ergebnisse verdeutlichen, in welchen Bereichen ein stärkerer Fokus auf die Förderung der GK bei Kindern gelegt werden sollte und welche Aspekte sinnvoll im Schulsetting aufgegriffen und adressiert werden können. Außerdem wird deutlich, zu welchen Bereichen leicht zugängliche, verständliche und didaktisch gut aufgearbeitete Gesundheitsinformationen notwendig sind.



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Article published online:
09 October 2023

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