Z Gastroenterol 2024; 62(01): e3
DOI: 10.1055/s-0043-1777464
Abstracts | GASL
Lecture Session II CLINICAL HEPATOLOGY, SURGERY, LTX 26/01/2024, 15.15pm–16.00pm, Lecture Hall

Bedeutung von intrapulmonalen Shunts und dem hepatopulmonalen Syndrom für den klinischen Verlauf von Patienten nach TIPS-Anlage

Jim Benjamin Mauz
1   Hannover Medical School
,
Anja Tiede
1   Hannover Medical School
,
Hannah Schneider
1   Hannover Medical School
,
Karen Olsson
1   Hannover Medical School
,
Heiner Wedemeyer
1   Hannover Medical School
,
Lena Stockhoff
1   Hannover Medical School
,
Bernhard C. Meyer
1   Hannover Medical School
,
Jan B. Hinrichs
2   St. Bernward Hospital Hildesheim
,
Dominik Berliner
1   Hannover Medical School
,
Benjamin Maasoumy
1   Hannover Medical School
,
Tammo Lambert Tergast
1   Hannover Medical School
› Author Affiliations
 

Zielsetzung Eine differenzierte Patientenselektion ist essenziell, um bestmögliche Resultate durch die Implantation eines transjugulären intrahepatischen portosystemischen Shunts (TIPS) zu erreichen. Die Relevanz von intrapulmonalen Shunts (IPVD) und dem hepatopulmonalen Syndrom (HPS) ist in diesem Kontext ungeklärt. Daher wurde in dieser Studie die Bedeutung von IPVD und HPS für den klinischen Verlauf von Patienten nach TIPS-Implantation untersucht.

Methodik Kontrastmittel gestützte Echokardiographie und Blutgas-Analysen (BGA) wurden angewendet, um das Vorliegen von IPVD und HPS zu prüfen. Multivariable competing risk Analysen, adjustiert nach dem FIPS-Score und therapierefraktärem Aszites als TIPS-Indikation, wurden durchgeführt, um die Endpunkte Lebertransplantations(LTx)-freies Überleben, sowie die Inzidenz von hepatischer und kardialer Dekompensationen im 1-Jahres Follow-Up zu analysieren.

Ergebnisse In die finale Analyse wurden 265 Patienten inkludiert. 51% (n=136) hatten IPVD und 27% (n=71) erfüllten die HPS- Kriterien. Patienten mit IPVD hatten einen niedrigeren FIPS-Score (-0,3±0,8 vs. -0,1±0,7, p=0.047) und häufiger Varizenblutung als TIPS-Indikation (29% vs. 16%, p=0.010). Patienten mit IPVD hatten signifikant häufiger hepatische Dekompensationen (HR: 1.84 (1.26-2.70); p=0.002) und kardiale Dekompensationen (HR: 1.76 (1.01-3.05); p=0.046). Hingegen war das Vorliegen von IPVD nicht mit einem niedrigeren LTx-freiem Überleben nach TIPS-Anlage assoziiert (HR: 1.081 (0.63-1.86); p=0.780). Das Vorhandensein eines HPS war mit einem numerisch erhöhten Risiko für hepatische Dekompensationen (HR: 1.46 (0.93-2.28); p=0.097) und kardiale Dekompensationen (HR: 1.71 (0.93-3.12); p=0.082) assoziiert. Im Gegensatz dazu zeigte sich bei Patienten mit HPS kein Unterschied im LTx-freiem Überleben (HR: 1.05 (0.58-1.92); p=0.870).

Schlussfolgerung Die Bestimmung vom IPVD-Status vor TIPS-Anlage könnte helfen, Patienten mit einem höheren Risiko für kardiale und hepatische Dekompensationen zu identifizieren.



Publication History

Article published online:
23 January 2024

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