Notfallmedizin up2date 2018; 13(01): 8
DOI: 10.1055/s-0044-101595
Studienreferate
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Schadet die Sauerstoffapplikation Patienten mit einem akuten Myokardinfarkt?

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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
24. April 2018 (online)

Die Applikation von Sauerstoff ist seit vielen Jahren eine Standardmaßnahme sowohl in der präklinischen als auch in der innerklinischen Notfallversorgung. Bis vor Kurzem wurde landläufig die Meinung vertreten, dass die Applikation von Sauerstoff bei Notfallpatienten keinen negativen Effekt haben könne und großzügig durchgeführt werden solle. Spätestens seit Publikation der ERC-Leitlinien 2015 ist diese Lehrmeinung sowohl für die Postreanimationspatienten als auch für Patienten mit einem akuten Myokardinfarkt revidiert worden. Es wird für beide Patientengruppen eine Ziel-SpO2 von 94 – 98% empfohlen. Eine Hyperoxygenierung soll möglichst vermieden werden und ist mit einem verschlechterten Outcome vergesellschaftet. Im Falle eines Myokardinfarktes kann eine Hyperoxie sowohl zu einer Vasokonstriktion der Koronargefäße, und damit zu einer konsekutiven Verschlechterung der klinischen Situation und der Infarktgröße, als auch zur Bildung freier Sauerstoffradikale führen.