Klin Padiatr 2024; 236(02): S6-S7
DOI: 10.1055/s-0044-1779358
Abstracts
A-02 Bronchoskopie und Funktionsdiagnostik

Akzeptabilität und Reproduzierbarkeit der Smartphone-Spirometrie bei Kindern und Jugendlichen in der Asthmadiagnostik

A. M. Knopek
1   Universitätsmedizin Göttingen, Klinik für Pädiatrische Kardiologie, Intensivmedizin und Neonatologie, Göttingen, Deutschland
,
T. Hardegen
1   Universitätsmedizin Göttingen, Klinik für Pädiatrische Kardiologie, Intensivmedizin und Neonatologie, Göttingen, Deutschland
,
N. L. Hoekstra
1   Universitätsmedizin Göttingen, Klinik für Pädiatrische Kardiologie, Intensivmedizin und Neonatologie, Göttingen, Deutschland
,
S. Weisser
1   Universitätsmedizin Göttingen, Klinik für Pädiatrische Kardiologie, Intensivmedizin und Neonatologie, Göttingen, Deutschland
,
A. Zacharasiewicz
2   Klinik Ottakring (Wiener Gesundheitsverbund), Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Wien, Österreich
,
C. Lex
1   Universitätsmedizin Göttingen, Klinik für Pädiatrische Kardiologie, Intensivmedizin und Neonatologie, Göttingen, Deutschland
› Author Affiliations
 

Hintergrund Kinder und Jugendliche mit Asthma bronchiale zeigen oft eine ausgeprägte Symptomvariabilität, die bei pneumologischer Vorstellung in einem symptomfreien Intervall zu falsch-negativer Lungenfunktionsdiagnostik führen kann. Messungen im Alltag mit einem Smartphone-Spirometer könnten Diagnosestellung und Therapiemonitoring erleichtern. Hierfür ist es jedoch nötig, sicher erkennen zu können, welche Messungen eine ausreichende Messqualität für eine Auswertung haben.

Methoden Zwischen 11/2022 und 10/2023 erhielten 33 Kinder (Alter 5-16 Jahre, Median 9,7 Jahre) im Rahmen ihrer Asthmadiagnostik ein Smartphone-Spirometer (AioCare™, Vyaire) für vier Wochen zur Nutzung zuhause. In der ersten Woche sollte täglich gemessen werden; ausgewertet wurden Patienten, die in dieser Woche mindestens drei Messreihen mit jeweils ein bis acht Messversuchen durchgeführt hatten. Nach Geräterückgabe wurden die Messungen durch geschulte Untersucher anhand der ATS/ERS-Leitlinien zur Standardisierung von Spirometrien von 2019 ausgewertet. Dabei wurden FEV1 und FVC manuell in die Grade A bis F eingeteilt, basierend auf Akzeptabilität und Reproduzierbarkeit. Grad A-C wurde als gut verwendbar für weitere klinische Auswertungen definiert. Die Ergebnisse wurden mit der automatisierten Auswertung durch das Smartphone-Spirometer verglichen. Die Daten sind Teilergebnisse der multizentrischen ESUBAK-Studie zur Asthmadiagnose im Kindesalter.

Ergebnisse Bei 28/33 Patienten (84,8%) konnten mindestens drei auswertbare Messreihen identifiziert werden. Von 252 analysierten Messreihen erhielten in der manuellen Auswertung 132 (FEV1, 52,4%) bzw. 143 (FVC, 55,5%) Grad A-C; in der automatisierten Auswertung waren es 163 (FEV1, 64,3%) bzw. 152 (FVC, 60,3%). Die Differenz betrug 11,9% bzw. 4,8%. 23/33 Teilnehmer (69,7%, manuelle Auswertung) bzw. 25/33 Teilnehmer (75,8%, automatisierte Auswertung) waren in der Lage, mindestens eine Messreihe durchzuführen, bei der sowohl die FEV1 als auch die FVC beide einen Grad zwischen A und C erhielten.

Schlussfolgerung Zwei Drittel der Kinder und Jugendlichen können zuhause ohne professionelle Begleitung Smartphone-Spirometrien mit einer klinisch gut verwendbaren Messqualität durchführen. Das automatisch erstellte Grading eines Smartphone-Spirometers kann sich von der manuellen Auswertung allerdings leicht unterscheiden.



Publication History

Article published online:
22 February 2024

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