Osteologie 2024; 33(02): 121
DOI: 10.1055/s-0044-1782072
Abstracts
2. Posterbegehung 2

Wirksamkeit des Programms "Adherence for Exercise Rehabilitation in Older people" (AERO) zur Verbesserung der Therapietreue bei Menschen mit Osteoporose in einem deutschen Kontext

Marcus Gutmann
1   Ludwig-Maximilians-Universität München, Muskuloskelettales Universitätszentrum München, Physikalische Medizin, München
,
Katharina Grasse-Nußberger
2   Ludwig-Maximilians-Universität München, Muskuloskelettales Universitätszentrum München, Physikalische Medizin, München
,
Susan Armijo-Olivo
3   Hochschule Osnabrück, Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Physiotherapie, Osnabrück
,
Isa Feist-Pagenstert
2   Ludwig-Maximilians-Universität München, Muskuloskelettales Universitätszentrum München, Physikalische Medizin, München
› Institutsangaben
 

Einleitung: Osteoporose ist eine chronische Erkrankung, bei der eine langfristige Behandlung erforderlich ist. Ein häufiges Behandlungsziel bei Osteoporose ist die Verringerung von Stürzen und Frakturen (Cummings et al., 2017). Bewegung für Osteoporose-Patienten ist eine sichere und wirksame Behandlungsform. Um die oben genannten Ziele zu erreichen, muss die Bewegung über einen längeren Zeitraum hinweg gründlich durchgeführt werden, und daher ist die Therapietreue bei diesen Bewegungsprogrammen entscheidend (Strüder, 2016). Dennoch brechen 50% der Patienten ihre Übungsprogramme nach sechs Monaten ab. Vor diesem Hintergrund planten die Autoren, ein Studiendesign rund um die derzeit am besten geeignete adhärenzsteigernde Intervention zu entwickeln. Die Autoren sind im Zuge einer Literaturanalyse auf das The Adherence for exercise in rehabilitation in older People (AERO) Programm von Room gestoßen. Das Programm von Room et al. Ist eine evidenzbasierte, sichere Intervention, die die Adhärenz gegenüber Übungsprogrammen steigern soll. Das Aero Programm wurde bis jetzt nur in England an englischen Probanden untersucht. Dies führt zu folgender Forschungsfrage:

Methode: Die Studie wird als randomisierte, kontrollierte, parallele Pilotstudie mit einem Interventionszeitraum von drei Monaten durchgeführt. Die Autoren planen insgesamt 24 Probanden zu untersuchen. Um die Unterschiede vor und nach jeder einzelnen Behandlung zu ermitteln, führen die Autoren einen Wilcoxon-Test für übereinstimmende Paare oder einen bootstrap-abhängigen t-Test für die Adhärenzskala durch. Um Unterschiede zwischen den Behandlungen zu ermitteln, wird ein Mann-Whitney-Test oder ein bootstrapped unabhängiger t-Test für die Adhärenzskala durchgeführt. Das Alpha-Niveau wird für alle Analysen auf p=0,05 gesetzt.

Ergebnisse: Die Rekrutierungsphase ist abgeschlossen. Im Zeitraum von 27.10.23 -3.12.23 konnten 24 Probanden rekrutiert werden. Sowohl die Probanden der Kontrollgruppe als auch die Patienten der Interventionsgruppe erhalten im Moment die jeweiligen Einzeltherapie durch die Physiotherapeuten vor Ort. Die Autoren planen bis zum Kongress vollständigen Daten von 2-6 Studienprobanden erhoben zuhaben und diese dann dort zu präsentieren.

Diskussion: Aus Sicht der Autoren kann eine erhöhte Patientenadhärenz die Effektivität von Übungsprogrammen langfristig erhöhen und damit die Rolle der Physiotherapie in der Osteoporosetherapie stärken. Zudem können durch effektivere Bewegungsprogramme Kosten durch verlängerte Therapien im Gesundheitssystem eingespart werden. Angesichts des demografischen Wandels in Deutschland und der damit verbundenen Mehrausgaben sind wirksame und kostengünstige Maßnahmen dringend erforderlich.

Keywords: Osteoporose, Adhärenz, Training, Übungstherapie, Heimübungsprogramm

Korrespondenzadresse: Marcus Gutmann, Ludwig-Maximilians-Universität München, Muskuloskelettales Universitätszentrum München, Physikalische Medizin, Marchioninistraße 15, 81377 München, Deutschland, E-Mail: Marcus.Gutmann@med.uni-muenchen.de



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
13. März 2024

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