Untersuchung des Fragilitätsscores des proximalen Femurs mit Radiofrequenz-echographische Multispektrometrie (REMS)

Einleitung: Der Fragilitätsscore (FS) basiert auf der innovativen Ultraschalluntersuchung mit der Radiofrequenz- echographischen Multispektrometrie (REMS) und ist ein dimensionsloser Parameter, welcher die Qualität der Knochenmikroarchitektur unabhängig von der Knochendichte (BMD) bewertet (1).

Methode: Wir untersuchten das linke proximale Femur von 90 postmenopausalen Frauen im durchschnittlichen Alter von 62 Jahren (J.) (44-86 J.) mit der REMS Methode. Alter, Gewicht, Größe, Body mass index (BMI), Menopausenalter und Risikofaktoren bezüglich des 10-Jahres Frakturrisiko Fracture risk assessment tool (FRAX) wurden vor der Untersuchung erhoben. Mit der REMS Methode wurden der Fragilitätsscore, FRAX für Major osteoporotic fractures (MOF) und FRAX für Hüftfrakturen (HF), sowie BMD in g/cm2 und T-score in Standardabweichungen (SD) des proximalen Femurs bestimmt. Die Einteilung erfolgte anhand der WHO Definition für Osteoporose in 3 Gruppen mit normaler Knochendichte, Osteopenie und Osteoporose. Für die statistische Auswertung verwendeten wir den Anova Test (Signifikanzniveau p<0,05) um FS, FRAX für MOF und für HF zwischen den Gruppen zu vergleichen.

Ergebnisse: Die untersuchten Frauen hatten ein durchschnittliches Gewicht von 75.9 kg (53-125 kg), eine durchschnittliche Größe von 160 cm (140-174 cm) und einen durchschnittlichen BMI von 30.2 kg/m2 (22.3-48.3 kg/m2). 41 Frauen hatten normale Knochendichte, 32 Frauen Osteopenie und 17 Frauen hatten Osteoporose. Die durchnittliche Knochendichte und T-score waren 0.865 g/cm2 respektiv -0.7 SD für das gesamte Femur, 0.717 g/cm respektiv -1.2 SD für den Schenkelhals und 0.889 g/cm respektiv -0.3 SD für Trochanter. Frauen mit Osteoporose hatten signifikant höhere FS (71.1) (p<0.001), FRAX für MOF (15.8%) (p=0.039) und für HF (7.7%) (p=0.015) im Vergleich zu Frauen mit Osteopenie (33.1, 9.4% und 3.1 respektiv) und normaler Knochndichte (18.1, 4.1 und 0.5).

Diskussion: In unserer Untersuchung konnten wir zeigten dass es bei den untersuchten Frauen mit Osteoporose neben der Reduktion der absoluten Knochendichte auch zu einer signifikanten Reduktion der Knochenqualität gekommen ist. Des Weiteren konnten wir für osteoporotische Patientinnen ein signifikant erhöhtes Risiko für MOF und HF nachweisen. Neben der Knochendichte sollte auch die Knochenqualität in die Entscheidung über Therapie und Therapiemonitoring mit einbezogen werden. Moderne Computerprogramme, welche sich beispielsweise bereits bei der Analyse von DXA Bilder bewährt haben (2), können künftig bei der Beurteilung und Auswertung von Knochendichte und Knochenqualität einen Vorteil bringen. Literatur: 1. Pisani et al. (2023). Aging Clinical and Experimental Research, 35(4), 763-773. 2. Kirilov, N. (2020). ANALYSIS OF DUAL-ENERGY X-RAY ABSORPTIOMETRY IMAGES USING COMPUTER VISION METHODS. Trakia Journal of Sciences, 18(1), 114-117.

Keywords: REMS, Fragilitätsscore, Osteoporose, Knochendichte, Knochenqualität

Korrespondenzadresse: Fabian Bischoff, Rheumatolgische Praxis Stara Zagora, Bulgarien, Sophienstr. 240, 76185 Karlsruhe, Deutschland, E-Mail: [e-mail]

Publication History

Article published online:
13 March 2024