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DOI: 10.1055/s-0044-1786650
Fetale zirkulierende Biomarker und ihre Assoziation mit der frühkindlichen Gewichtsentwicklung
Zielsetzung Die Schwangerschaft geht mit Veränderungen von multiplen sowohl metabolischen als auch vaskulären Prozessen einher. Es konnten bereits verschiedene kardiovaskuläre Biomarker mit dem Auftreten von Schwangerschaftskomplikationen, wie beispielsweise eines Gestationsdiabetes mellitus, sowie mit dem Geburtsgewicht korreliert werden. Weiterhin wurden bei gesunden Schwangerschaften im Nabelschnurserum Biomarker nachgewiesen, welche mit der Entwicklung der Gewichtszunahme im frühen Kindesalter assoziiert sind. Um diese Zusammenhänge detaillierter zu ergründen, untersuchten wir mögliche Korrelationen von zirkulierenden kardiovaskulären Biomarkern im Nabelschnurserum bei der Geburt mit der Gewichtsentwicklung des Kindes im ersten Lebensjahr.
Methoden und Materialien Für unsere Studie nutzten wir mütterliche Serumproben (n=87) in der 36. Schwangerschaftswoche sowie die entsprechenden Nabelschnurserumproben bei der Geburt (n=88) aus der LIFE-Child-Studie. Die Mütter waren gesund und hatten unkomplizierte Schwangerschaftsverläufe; ihre Kinder wiesen ein für das Gestationsalter angemessenes Geburtsgewicht auf und wurden termingerecht geboren. Die Proben wurden mittels Olink Target 96 Cardiovascular III High-Multiplex-Immunoassays analysiert, welche auf 92 Biomarker abzielen. Dabei verglichen wir die Serumnormalprotein-Expressionswerte (NPX) zwischen beiden Gruppen mithilfe des Mann-Whitney-U-Tests und korrelierten die NPX-Werte mit Parametern des Kindeswachstums unter Verwendung der Spearman-Korrelation. Alle statistischen Analysen wurden mit R durchgeführt.
Resultate Insgesamt wiesen 54 Biomarker im Nabelschnurserum signifikant höhere NPX-Werte als im mütterlichen Serum auf. Die NPX-Werte von 19 Biomarkern im Nabelschnurserum korrelierten positiv mit dem Gewicht des Kindes im Alter von einem Jahr. Neun Biomarker, darunter Tyrosin-Protein-Kinase-Rezeptor UFO, Komplementkomponente C1q-Rezeptor, Cadherin-5 und Contactin-1, wiesen signifikant höhere NPX-Werte im Nabelschnurserum im Vergleich zum mütterlichen Serum auf und korrelierten positiv mit dem Gewicht nach einem Jahr.
Diskussion Es scheint, dass 54 der untersuchten Biomarker im Nabelschnurserum bei der Geburt hauptsächlich fetalen Ursprungs sind. Mehrere im Nabelschnurserum nachgewiesene Biomarker waren mit der Entwicklung des Kindesgewichts im ersten Lebensjahr assoziiert, was auf ihre mögliche Rolle bei der Programmierung fetaler Stoffwechselprozesse hinweist.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
24. Mai 2024
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