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DOI: 10.1055/s-0044-1786669
Fall-Serie: Laparoskopisch abdominale Cerclage nach Versagen einer vaginalen Cerclage
Zielsetzung Die Prävalenz einer Zervixinsuffizienz, definiert als schmerzlose Dilatation der Zervix ohne Infektion oder Blutungen mit daraus resultierendem Spätabort oder Frühgeburt, beträgt 0,1 bis 1% aller Schwangerschaften. Eine operative Therapieoption stellt die prophylaktisch oder notfallmäßige vaginale Cerclage dar. Bei wiederholten Spätaborten stellt eine abdominale Cerclage eine Therapiealternative dar. Eine randomisierte Multicenterstudie konnte den klaren Vorteil der abdominalen Cerclage im Vergleich zur vaginalen Re-Cerclage belegen (Frühgeburt<32 SSW 8% [3/39] nach abdominaler Cerclage vs 33% [11/33] nach vaginaler Re-Cerclage (RR 0.23, 95% CI 0.07–0.76, P=.0157).
Methode Etablierung der laparoskopisch abdominalen Cerclage am Universitätsklinikum Jena. Frauen nach erfolgloser Cerclage in der vorherigen Schwangerschaft wird die präkonzeptionelle abdominale Cerclage per Laparoskopie angeboten. Das operative Vorgehen wird dargestellt:
Per Laparoskopie wird ein nicht resorbierbares Band nach Kaudalisierung der Harnblase in Höhe des inneren Muttermundes platziert. Der Geburtsmodus ist die primäre Sectio bei unauffälligem Schwangerschaftsverlauf ab 37+0 SSW. Die Cerclage kann für weitere Schwangerschaft in situ belassen werden.
Ergebnis Innerhalb eines Jahres haben wir unserer Klinik drei Patientinnen mit einer laparoskopischen abdominalen Cerclage versorgt. Weder intra- noch postoperativ sind Komplikationen aufgetreten. Die mittlere Krankenhausverweildauer lag bei 3 Tagen. Bei einer Patientin ist eine Schwangerschaft spontan eingetreten.
Diskussion Die laparoskopische abdominale Cerclage stellt im Z.n. frustraner Cerclage eine sichere Therapiealternative dar.
Publication History
Article published online:
24 May 2024
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Georg Thieme Verlag KG
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