Tierarztl Prax Ausg K Kleintiere Heimtiere 2024; 52(03): 190
DOI: 10.1055/s-0044-1787314
Abstracts │ DVG
Vorträge

Mausmodelle zur Erforschung der Nichtalkoholischen Fettlebererkrankung (NAFLD) beim Menschen

Tanja Poth
1   Pathologisches Institut des Universitätsklinikums Heidelberg, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Deutschland
,
Peter Schirmacher
1   Pathologisches Institut des Universitätsklinikums Heidelberg, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Deutschland
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Einleitung NAFLD ist weltweit die häufigste Lebererkrankung des Menschen mit steigender Prävalenz und schwerwiegenden Folgeerkrankungen. Effektive Behandlungsmethoden fehlen jedoch. Mausmodelle, die die humane NAFLD und ihren Subtyp NASH (Nonalcoholic steatohepatitis) imitieren sollen, werden in der translationalen Forschung eingesetzt und sollen zur Therapieentwicklung beitragen.

Material und Methoden Mittels verschiedener Diäten (fettreich, Mangel an Methionin- und Cholin, reich an Fruktose, Palmitat und Cholesterol) wurde die Entstehung einer NAFLD-/NASH bei Mäusen provoziert, mit/ohne Diabetesinduktion durch Streptozotocin-Applikation. Lebergewebeproben wurden aufgearbeitet, gefärbt und vergleichend histologisch evaluiert unter Anwendung eines Scores aus der Humanpathologie (Kleiner et al., Hepatology, 2005), der für die vorliegende Studie modifiziert wurde.

Befunde In allen Mausmodellen konnten Leberveränderungen wie mikro- und makrovesikuläre Steatose, hepatozelluläre Schäden und Fibrose, welche Hauptkriterien einer humanen NAFLD/NASH darstellen, gezeigt werden. Die Lebern wiesen keine oder eine nur geringgradige Entzündung auf.

Schlussfolgerungen Diese murinen Modelle spiegeln wesentliche Kriterien der humanen Erkrankung wider und eignet sich für die präklinische Forschung und die Erprobung neuer therapeutischer Ansätze.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
26. Juni 2024

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